Freitag, 16. Februar 2007

Kinder als Bürde

Immer unverblümter formuliert die "Mütter-in-die-Produktion"-Lobby ihre Ideologie. Heide Simonis etwa sagt:
"Ich glaube, daß Kinder das merken, wenn sie als eine Art Belastung oder Bürde empfunden werden."
Und das ist ja nun wirklich ein starkes Argument für die Weggabe von ein- oder dreijährigen in die Kindertagesstätte...

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Okay, mein letzter Kommentar in diesem Blog (es wird ja eh nicht darauf geantwortet); ein Zitat aus einem Rundfunkessay vom SWR2:

"„Vereinbarkeit“ bedeutet in der Realität der Arbeitswelt, dass weibliche Berufswege vom Dreiphasenmodell geprägt sind: Ausbildung und erste Berufserfahrung, dann der weitgehende oder völlige Ausstieg aus dem Beruf und Konzentration auf die Familienphase, anschließend Rückkehr in den Beruf. Diese Rückkehr, wenn sie überhaupt stattfindet, erfolgt zu desaströsen Bedingungen. Die Karriereschritte, die die Männer in der Zeit gemacht haben, sind unterblieben. Er ist etwa in dieser Zeit Manager geworden, sie steigt als freie Mitarbeiterin einer Provinzzeitung ein. In dieser Art von Mutterschutz, die zu einer Ghettoisierung von Müttern und Kindern führt und die Frauen dauerhaft erfolgreich aus den Karrieren kickt, ist Deutschland international führend. Mütter als gleichberechtigte Konkurrenten auf dem Arbeitsmarkt gibt es in dieser Vorstellung nicht."

Wenn man DAS liest, wird einem klar, dass die NICHTEINFÜHRUNG der Kinderkrippen eine Bürde ist, da sie die Mütter dauerhaft aus dem Rennen nimmt und die Deutschen im internationalen Wettbewerb zurückfallen lässt, da die Hälfte der Erwerbstätigen durch das Kinderbekommen in eine benachteiligte Position gebracht werden.

Der gesamte Vortrag Barbara Vinkens findet sich hier:
http://db.swr.de/upload/manuskriptdienst/aula/au20060705_3806.rtf

Anonym hat gesagt…

> (es wird ja eh nicht darauf geantwortet)
Versteh ich nicht ganz - auf dein letztes posting lese ich seit Tagen weiter unten zumindest eine Reaktion.
Das Problem aber ist doch, daß wir die Familienfrage als Frauenfrage sehen. Aber so geht es nicht. Nie wird die Frage nach dem Wohl der Kinder gestellt. Nie wird die Frage gestellt, was die Wirtschaft tut, um Frauen nach drei Jahren die Rückkehr zu ermöglichen. Nie wird gefragt, was die Gemeinschaft tut, um Erziehungsarbeit zuhause gleichwertig zu belohnen/entlohnen, also konkret Geld für Erziehung zu geben. Eben deshalb geibt es die "Wahlfreiheit" nicht, sie existiert nur für Doppelverdiener, auf dem Rücken der Kinder.

Anonym hat gesagt…

Nun, Bella Block, wenn das alles "auf dem Rücken der Kinder" abliefe, wären die Kinder in unseren Nachbarsländern nicht zu beneiden: hier wird schon seit Jahrzehnten schon im Kleinkindalter ein großer Prozentsatz extern betreut.

Und findet sich dort eine hier so oft herbeigeschworene Zersetzung des Grundwerts Familie? Entwurzelte Kinder, die in verstärktem Maße der Drogensucht verfallen? Entmenschlichte Gesellschaften?

Mitnichten.
Dänemark und Frankreich sollten als Beispiele gesehen werden, dass die Wahlfreiheit funktioniert, und nicht - wie hier - als Bedrohung gesehen wird.
Die Verlierer sind ja aber eh’ mehrheitlich nur Frauen; um den oben genannten Text von Barbara Vinken noch einmal zu zitieren:

"Frauen, die sich für Kinder entscheiden, nehmen den Verlust von sozialen Kontakten, von beruflichen Chancen und finanzielle Nachteile hin. Vor allem aber büßen sie nach eigenen Aussagen gesellschaftliches Prestige ein. Die Allensbachstudie sagt: „Nur 17 Prozent der Frauen glauben, dass die Gesellschaft keine Unterschiede zwischen Hausfrauen und berufstätigen Frauen macht. 44 Prozent der Frauen gehen davon aus, dass Berufstätigkeit für eine Frau unabdingbar ist, um gesellschaftliches Prestige zu erringen.“ Mütter begeben sich hierzulande mit bestem Wissen und Gewissen in der überwältigenden Mehrheit in eine Situation, die sie selbst für unaussprechlich halten. "