Selbstverständlich! Er ist ein Teil der gesamtdeutschen Geschichte.
Für Kinder und Jugendliche habe ich ganz leicht eine Idee: Man stelle ihnen erst einmal Fragen. Die erste wäre: Welcher Begriff steckt im Wort Terror? Die Antwort wäre nach einer Handvoll Minuten: (T)-Error.
Die zweite Frage wäre: Wie oft liest Du in der Zeitung oder hörst Du in den Nachrichten dieses Wort? Eine statistisch hohe Zahl käme dabei heraus, womit wir schon mitten in unserer Gegenwart wären.
Die dritte Frage: Was, glaubst Du, kostet unseren Staat täglich der große Sicherheitsapparat: Leibwächter, gepanzerte Autos, Gefängnisversorgung, Absperrungen, Flughafenkontrolle usw.? Wie hoch sind die Kosten im Jahr? (Kinder rechnen sehr gerne). Wie hoch sind sie seit 30 Jahren?
Vierte Frage: Wo wäre unsere Volkswirtschaft heute, könnten wir diese Ausgaben seit über 30 Jahren für andere Themen einsetzen? (Das beantwortet ganz nebenbei die dauernd behauptete These, die Terroristen hätten den Staat nicht getroffen. Und wie sie ihn getroffen haben. Sie haben ihn nicht vernichtet, das stimmt.)
Fünfte Frage: Wisst ihr, dass es zwei Deutschland gab, von denen das kommunistische ein Interesse hatte, das andere möglichst zu schwächen? Denkt darüber nach, wer den Mördern ihr Waffenarsenal finanziert, ihnen Reisen, Planungen und Zuflucht ermöglicht hat. Ein paar Banküberfälle können es nicht gewesen sein.
Dieser Fragenkomplex wäre ein Anfang. Dann wäre, Jahr für Jahr, detailliert rückwärts zu schauen, aber nicht mit dem umgedrehten Fernglas, sondern mit der Lupe.
Wenn man diese erstklassigen Anregungen ernst nimmt und danach in aktuelle Schulbücher blickt, sieht man, wie weit die Verdrängung und Geschichtsklitterung der 68er bezüglich ihres bewaffneten Arms schon gediehen ist.
Erfolgreiche Geschichtspolitzik beginnt eben in den Hirnen.
1 Kommentar:
Herzlichen Dank für den Link zu dem großartigen Interview mit Corinna Ponto! Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine so klare und überzeugende Stellungnahme zu dem derzeit in allerlei Facetten erneut diskutierten "Baader-Meinhof-Komplex" gelesen zu haben. Eine bewundernswerte Frau! Volle Zustimmung auch zu Ihrem Schlußsatz, dass Geschichtspolitik in den Hirnen beginne. Der Begriff "Geschichtspolitik" ist verräterisch genug, da er impliziert, dass man in uns bestimmte Überzeugungen und Vorstellungen hervorrufen, nicht aber vermitteln will, "wie es wirklich gewesen ist". Das bekannte Zitat aus dem ersten Teil des "Faust": "Was Ihr den Geist der Zeiten heißt, das ist im Grund der Herren eigner Geist, in dem die Zeiten sich bespiegeln" macht deutlich, dass es sich bei dieser Art von Indoktrination um ein altbekanntes Phänomen handelt. Umso trostreicher ist es, dass es Menschen wie Sie gibt, die trotz jahrelanger schulischer Einflußnahme mit Hilfe der "Bundeszentrale für politische Bildung" immer noch die Fähigkeit und vor allem den Mut zum selbständigen Denken besitzen.
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