Sonntag, 22. April 2007

"Bild" kapiert RAF-Verfahren nicht

In der einfachen Schwarz-weiß-Welt von BILD geht derzeit mal wieder alles drunter und drüber. "BamS" behauptet heute einfach mal ganz frech:

"Nach 30 Jahren aufgeklärt" - "So war es wirklich"


Grundlage: Nach voneinander unabhängigen Aussagen zweier ehemaliger RAF-Terroristen soll der Terrorist Stefan Wisniewski die tödlichen Schüsse abgegeben haben.
Problem nur: Spuren zum ihm gibt es nicht. Und Heribert Prantl sei an dieser Stelle mal gelobt ob seiner ruhigen, sachlichen Darstellung:

"Das Gericht hat die einzelnen Tatbeiträge (Wer hat geschossen? Wer hat das Fluchtauto gefahren?) wegen der Schwierigkeiten bei der Detail-Aufklärung nicht konkret zugeordnet. Es hat den Grundsatz der Mittäterschaft genügen lassen, wonach bei einem gemeinsamen Tatplan alle an der Tat Beteiligten sich jeden Tatbeitrag der anderen zurechnen lassen müssen. Das heißt: Derjenige, der im Fluchtauto wartete, ist genauso Mörder wie derjenige, der geschossen hat. Für die juristische Bewertung der Tat spielt es also keine Rolle, ob Christian Klar oder ein anderer geschossen oder ,,nur‘‘ das Motorrad oder das Fluchtauto gefahren hat."


Denn noch werden Strafverfahren von Staatsanwaltschaft und Polizei ermittelt und mit einem richterlichen Urteil abgeschlossen - nicht wahr, Claus Strunz?

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