Montag, 21. Mai 2007

"Terroristen" sagen ist schon okay

Und am Ende dieses Tages nochmals ein herzliches Dankeschön an die Selektiv-Skandalisierer von "Spiegel online", die es immerhin schafften, die skandalösen Äußerungen Oskar Lafontaines zu Afghanistan 24 Stunden lang systematisch in länglichen Nachrichtentexten zu verstecken. Schließlich hatte der Fraktionschef der kommunistischen Linkspartei ja nur behauptet, die Bundeswehr sei in Afghanistan "mittelbar in terroristische Aktionen verwickelt". Und, natürlich, in Lafos Welt sind auch Bush und Blair "Terroristen": "Unter dieser Definition sind Bush und Blair und andere Terroristen, weil sie im großen Umfang rechtswidrig Gewalt angewandt haben im Irak und hunderttausende ums Leben gekommen sind."
Also alles krude und unverschämt wie immer - nur, daß es irgendwie so garnicht zur sonst üblichen öffentlichen online-Empörung gereicht hat. In den Fällen Oettinger (nicht genehmigtes Geschichtsbild), Nitzsche (sprach ohne Erlaubnis von "Multi-Kulti-Schwuchteln in Berlin") und Hohmann (ungeschickte, freie Rede als antisemitisch diffamiert) hingegen hämmerte "Spiegel online" über Stunden die immer gleichen Zitate auf Seite 1 ganz oben, bis auch der letzte linksliberale Penner in der vorletzten Redaktion kapiert hatte, daß da "jetzt ein Thema entsteht" - und die Kampagne rollen konnte.
Was für ein Glück für Lafontaine, daß Merkel ihn nicht aus der CDU ausschließen kann....

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Und "Soldaten sind Mörder", das ist nun mal der Haken an der Meinungsfreiheit, jeder kann irgendwelchen Mist öffentlich äußern. Aber neben dem Haken ist das auch das Gute an der Sache, ich ertrage zumindest lieber den linken Populismus als das es ganz still werden würde.

Das es zu keiner öffentlichen Empörung kam, überrascht mich nicht weiter. Aber zumindest gab es keine nennenswerte Stimme die dem guten Oskar dort zugestimmt haben - mit Ausnahme seiner eigenen Genossen natürlich, die wahrscheinlich sogar glauben was er da geplappert hat.