Daß in diesem Land ausschließlich (!) eine große Volkspartei Dutzende von Medien betreibt, ohne daß deren Nutzer dies bemerken, ist an sich ja schon ein Skandal. Eine ganz besonders bemerkenswerte Variante im SPD-Medienimperium SPD tut sich jedoch dieser Tage auf: Die Zeitschrift "Öko-Test Magazin" hat gegenüber dem Deutschen Presserat durchgesetzt, daß dieser eine bestimmte Rüge wegen eines angeblich fehlerhaften Tests nicht mehr verbreiten darf - ein einmaliger Vorfall, der gleichwohl in der Medienszene ohne großes Echo blieb, vor allem aber, falls er überhaupt aufgegriffen wurde, ohne Hinweis auf die SPD-Besitztümerschaft des Magazins geschah. Das SPD-Blatt freut sich öffentlich darüber, daß dies das "erste Urteil gegen den Presserat seit 1958" sei. Ausdrücklich wird dies als Schritt auf dem Weg zu einer "glaubwürdigen publizistischen Selbstkontrolle" gewertet! Anders ausgedrückt: Das SPD-Blatt hält die derzeitige journalistische Selbstkontrolle für unglaubwürdig.
Nicht zu vergessen: "Öko-Test-Magazin" gehört mittelbar der SPD! Deren "DDVG", die das ganze rote Verlagsimperium steuert, hält an der "ÖKO-TEST Holding AG" 50% plus 10 Aktien. Diese wiederum ist ihrerseits mit 100% an der ÖKO-TEST Verlag GmbH (dort erscheint das Magazin) beteiligt.
Warum die Genossen wohl gerade jetzt versuchen, die letzte noch einigermaßen funktionierende Selbstkontrolle der Medien auszuhebeln? Immerhin wurde vor wenigen Tagen erneut eine mehrheitlich DDVG-/SPD-eigene Zeitung, die "Neue Westfälische" gerügt, wegen "Schleichwerbung".
Samstag, 16. Juni 2007
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