Sonntag, 13. Januar 2008

Zypries' Flüstern und das Briefing

Nun, zuerst wollten wir die Aufregung um das seltsame Getuschel zwischen dem grünen Politiker Özcan Mutlu und Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) nicht allzu ernst nehmen. Aber langsam beginnt der Vorfall, Richtung Medienskandal zu kippen. Wobei ganz offenbar weniger der WDR bzw. Plasberg ein Problem haben, sondern vielleicht eher rot-grüne Strukturen.
Im Einzelnen: Es geht um die Sendung "Hart aber fair" vom 10. Januar 2008. Etwa eine Stunde nach Sendungsbeginn wendet sich Moderator Frank Plasberg dem Studiogast Alaattin Kaymak zu:

Plasberg:
„Was hätte der Staat Deutschland eigentlich für Sie besser machen können?“

Kaymak antwortet, offensichtlich ironisierend :
„Für mich besser machen können? Das Rauchergesetz ab…, nein (lacht). Für mich besser machen können? Da fällt mir eigentlich jetzt nicht viel ein, weil, es ist ja eigentlich alles gegeben an Möglichkeiten, man muss sie nur ein bisschen selber suchen…“

Ein harmloser Dialog, der nur den "Schönheitsfehler" besitzt, nicht das klassische Opferschema linksgrüner Migrationsideologie zu bedienen.
Direkt im Anschluß ist über die beiden Brustmikrofone Mutlus und Zypries' folgendes zu hören:

Mutlu:
„Wurde der gar nicht gebrieft vorher?“

Zypries:
“Doch!”

Hier ist ein Mitschnitt zu sehen und zu hören (Lautsprecher laut stellen!).
Bemerkenswert ist nun, wie die Betroffenen auf den bald erhobenen Vorwurf der "Mauschelei" reagierten.

Mutlu zu "Bild":
"Alaattin Kaymak ist offenbar kein Politik-Profi und nicht sehr redegewandt. Ich wollte nur fragen, ob denn vor der Sendung niemand mit ihm gesprochen hat.“

Zypries behauptet nun:
"Ich hatte die Frage von Herrn Mutlu organisatorisch verstanden. Eben, ob er über die Abläufe der Sendung informiert war. Deswegen das ,Doch‘.“

Diese beiden Aussagen sind mehrfach fragwürdig.
1. Kaymak ist sehr wohl darin geübt, sich öffentlich zu äußern. Er wirbt seit Jahren öffentlich für eine Abkehr von der ("Straßen-)Gewalt. Millionen Zuschauer konnten jetzt sehen, daß er perfekt Deutsch spricht und absolut keine Mühe hatte, Plasberg zu folgen. Kaymak war übrigens genau zu diesem Thema am 22.11.2006 auch schon mal Gast in einer Fernseh-Talkshow - und zwar im WDR, exakt bei Plasbergs "Hart aber fair"!
2. Woher will Frau Zypries diese "organsiatorische Frage" beantworten können? War sie dabei, als der WDR mit Kaymak über die Abläufe sprach? War eine ihrer Mitarbeiterinnen anwesend?
Doch hoffentlich nicht.
3. Bleibt die dritte Variante: Vor der Sendung hat man - außerhalb der WDR-Strukturen - versucht, Kaymak zu "briefen". Es müsste ein geheimer, höchstrangig aufgehängter Job gewesen sein, über dessen Erledigung dann die Ministerin informiert wurde.

Vergessen sollte man nicht, daß wir derzeit über exakt jene Sendung debattieren, die den bundesweit bekannten Staatsanwalt für jugendliche Intensivtäter, Roman Reusch, nicht einladen konnte, weil ihm aus dem Hauses von Zypries' Parteifreundin und Kollegin Gisela von der Aue die Teilnahme dienstlich untersagt wurde. Reuschs spannendes Referat zum Thema Gewaltkriminalität ausländischer Jugendlicher in Berlin ist übrigens hier nachzulesen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Lol ihr seit schon richtige Scherlock Holmes was? Lächerlich.