Das Debakel der CSU in Bayern sowie das der ÖVP in Österreich an diesem Abend zeigen: Nach dem linken Teil des Parteienspektrums diversifiziert sich nun auch der rechte, demokratische Bereich. Warum auch nur sollen Linke unter drei Parteien auswählen können, Bürgerliche und Konservative aber nur unter einer oder zweien - die beide zugleich ständig aufs Erbärmlichste beteuern, sie seien alles, nur nicht konservativ?
Und so geht sie also dahin, die von von Linkskatholiken, Alt-68ern, Gewerkschaftsfunktionären und Karrieristen längst gekaperte christdemokratische Volkspartei-Tradition. Ihre bisherigen Wähler bleiben zuhause (wie Millionen CDU-Wähler in Hessen und Niedersachsen, so auch heute in Bayern). Oder sie wählen, wenn es sie denn gibt, bürgerliche Alternativen: FPÖ und BZÖ in Österreich, FDP und Freie Wähler in Bayern.
Schon bald wird Merkels CDU erschreckt feststellen dürfen, daß sie dringend eine demokratische Partei rechts von sich braucht - um alle Wähler zu mobilisieren, die das von der Leyen/Beust/Pofalla-Theater genauso wenig mitmachen wollen wie sie ihre Stimmen der Extremen am rechten Rand geben möchten. Und diese Wähler werden erkennen, daß sie mit einer kleinen, stoßkräftigen acht- oder zehn-Prozent-Partei weitaus besser gehört werden, als wenn sie von eiskalten Parteifunktionären auf Parteitagen cool ausgetrickst und marginalisiert werden.
CDU und CSU, so viel ist heute klar geworden, binden ihre traditionellen Milieus längst nicht mehr. Aber diese sind nicht verschwunden, sondern nur verstummt. Der heutige Tag wird als Initialzündung für die Gründung einer Partei für diese Menschen gelten dürfen.
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