Bei einer ersten Auswertung zeigte sich Polizeipräsident Dieter Hanitsch(53) zufrieden mit dem Einsatzverlauf. „Unsere Taktik ist aufgegangen. Durch die strikte Trennung der Aufzüge konnten wir gegenseitige Provokationen und Auseinandersetzungen verhindern“, stellte er bei der Verabschiedung der auswärtigen Einsatzkräfte fest. Er sagte weiter:
„Allerdings konnten sich mehrere hundert Teilnehmer einer linken Demo nicht mit dieser strikten Trennung abfinden und ließen in der Folge ihre Aggressionen an den eingesetzten Polizisten aus.“
Zu dem Aufzug des linksextremen Bündnisses „No Pasaran“ sammelten sich am Albertplatz ca. 3.500 Personen. Nach Einschätzung der Polizei befanden sich darunter 1.500 gewaltbereite Teilnehmer. Ein Drittel davon war im weiteren Tagesverlauf massiv gewalttätig.
Mit dem Ziel, den Aufzug der JLO zu stören, versuchten mehrere Personen wiederholt aus dem Aufzug des Bündnisses „No Pasaran“ auszubrechen. Sowohl an der Wilsdruffer Straße als auch an der Schloßstraße konnten Beamte diese gewalttätigen Versuche jedoch unterbinden. Dabei waren die Polizisten Stein- und Flaschenwürfen ausgesetzt.
Als in der Folge dieselben ca. 500 überwiegend schwarz gekleideten Personen den Rathenauplatz blockierten, räumten Einsatzkräfte die Kreuzung.
Beim Abgang der Demonstrationsteilnehmer kam es im Stadtgebiet zu weiteren Sachbeschädigungen. Im Bereich des Albertplatzes beispielsweise kippten Unbekannte zwei unbesetzte Polizeifahrzeuge um. An mindestens 18 weiteren Polizeifahrzeugen entstand Sachschaden. Zudem wurden 30 Beamte leicht verletzt.
Im Nachgang zu den Demonstrationen linker und linksextremer sowie rechstextremer Gruppen am Wochenende in Dresden bearbeitet die Dresdener Polizei derzeit 110 Anzeigen. Den größten Anteil davon stellen Verstöße gegen das Versammlungsgesetz mit 41 Anzeigen dar. Darüberhinaus ermittelt die Polizei in 27 Fällen wegen Landfriedensbruch, in 16 Fällen wegen Körperverletzung und in 27 Fällen wegen Sachbeschädigung. Ein Viertel der bislang bekannten Tatverdächtigen stammt aus Dresden. Der Großteil kommt aus dem Bundesgebiet aber auch aus dem Ausland.
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