Zumindest wollen wir der SPD-Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten, Frau Gesine Schwan, mal dankbar dafür sein, daß sie rechtzeitig vor der Wahl am 23. Mai in einem wesentlichen Punkt Position bezogen hat. In einem Gespräch mit der "Katholischen Nachrichtenagentur" (KNA) sprach sie sich für die von Teilen der Berliner SPD, den Grünen und der Linken betriebene Verhinderung (korr. anstelle von"Abschaffung", Danke Resident!) des Religionsunterrichts als Wahlpflichtfach und gegen Wahlfreiheit aus.
"Die Teilnahme am Religionsunterricht hat meines Wissens nicht unter der Einführung
des Ethikfaches gelitten. Wenn Religion allerdings ein Weltanschauungsfach ist, in dem ein überzeugt gläubiger Mensch seinen Glauben an andere weitergibt, bleibt die Frage, was man bei den Schulnoten beurteilt: Die Glaubensintensität? Das würde einem laizistischen Schulverständnis widerstreben. "
Bemerkenswert für dei bisher mit einem "katholischen Ticket" werbende Schwan: Sie stellt Religionsunterricht generell infrage!
Hingegen soll das Fach "Ethik" für alle verpflichtend bleiben, auch zu Lasten des Religionsunterrichts:
"Ich bin dagegen, dass man Ethik in einer zunehmend pluralistischen Gesellschaft einfach abwählen kann. Es sollte Pflichtfach bleiben. Mir ist es sehr wichtig, dass Menschen ethische
Fragen zusammen besprechen, die aus unterschiedlichen Wurzeln kommen. "
Danke für diese klaren Worte...
Mittwoch, 8. April 2009
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2 Kommentare:
Also ich verstehe Frau Schwan und ihre Parteinahme hier auch nicht.
Und ja, sie hat diese (aber nicht seltene) Vorstellung, daß man ihm Religionsunterricht keine Noten geben dürfe.
Was sie über den Widerspruch zum "laizistischen Schulverständnis" sagt, stimmt zwar, nur wo bitte haben wir in Deutschland den Laizismus (d.h. jene Ideologie, die den Staat zur Unterdrückung von Religionen aufruft) als Grundlage?
Allerdings sollte man doch präzise sein und nicht Falschbehauptungen verbreiteten: in Berlin wurde kein Wahlpflichtfach Religion abgeschafft. Es hat ein solches nie gegeben. Die Neuerung war, daß ein Pflichtfach Ethik eingeführt wurde (was dann durch die Erhöhung der Stundenzahl die Teilnahme am weiterhin völlig freiwilligen Religionsunterricht beinträchtigen mag oder auch nicht).
Das dadurch nötig gewordene derzeitige Volksbegehren verstellt den Blick darauf, aber das eigentliche Problem ist, daß der Staat Berlin einen staatlichen Ethikunterricht einführt. Dies widerstrebt aber nun dem freiheitlichen, wenn man so will dem "weltanschaulich neutralen" Staat, denn ein Staat der neutral wäre, kann auch keine Ethik etc. vermitteln. (Und Kindererziehung ist ohnehin nicht Aufgabe der Schule.)
Ich habe immer viel von Frau Schwan gehalten - insbesondere, da ihre Einlassungen nicht so platitüdenschwanger sind wie die des amtierenden Bundespräsidenten (den ich dennoch schätze - er setzt ja nur die Weizsäckere-Herzogsche Tradition in übersteigerter Form fort), aber das kann und will ich nicht gutheißen.
Danke für den präzisierenden Hinweis, wir ändern das natürlich (nachdem wir uns angemessen über unsere Ungenauigkeit geärgert haben...).
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