Eine bemerkenswerte Allianz gegen den "bösen Westen" zeichnet sich ab: Hugo Chavez (sich frisch entwickelnder Diktator Venezuelas), Evo Morales (verstaatlichender Populist Boliviens), Daniel Ortega (Ex-Diktator und Neo-Populist Nicaraguas) sind alle drei engste Freunde des letzten Stalinisten der westlichen Hemisphäre Fidel Castro (Kuba). Und sie feiern stürmisch Irans Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad, mit dem sie einig sind im Haß auf die Vereinigten Staaten und dessen Völkermord-Phantasien gegen Israel ihnen offenbar keine Schwierigkeiten bereiten.
Und wer stützt dies Spieler dieser Allianz hierzulande? Etwa die Jusos, die gleich ortsgruppenweise Chavez, Morales, Ortega und Castro unterstützen - eng vereint mit Gruppen der PDS und zuweilen der extremistischen Linken?
Lesenswert etwa die Erläuterung zu Ahmadinedschads Iran in einer offiziellen Juso-Postille:
"Sicher ist der Iran kein demokratisches Land im westlichen Sinne, aber die demokratischen Kräfte in der Bevölkerung und in der Elite sind vorhanden. (...) In diesem Kontext wählt (Ahmadineschad; Anm. BlogKon) auch seine anti-israelische Rhetorik ganz bewusst, weil er sich dadurch den Rückhalt in der Bevölkerung sichert. Denn gegen Istrael zu wettern und sich dabei im Ton zu vergreifen, hat im Iran eine lange Tradition.Tatsache ist trotzdem, daß Juden im Iran friedlich leben und Religionsfreiheit genießen."
Schon stark. Dieser fundierte Text erinnert ein wenig an die linken Analysen peinlicher Volksdiktaturen in den 70ern und 80ern, da hieß es auch immer: das System ist nicht so schlimm, es gibt freie Strömungen, alles nur "Rhetorik" bzw. Taktik etc. Daß allerdings die Leugnung des Holocaust für Jusos unter "im Ton vergreifen" fällt, ist schon eine bemerkenswerte Beobachtung. Und daß vor der iranischen Revolution im Iran 85000 Juden lebten und heute nur noch die Hälfte, hat natürlich was mit dem friedlichen Leben zu tun, daß Nicht-Muslime dort führen dürfen.
Da drohen doch jetzt nicht etwa Parteiausschlußverfahren?
Dienstag, 16. Januar 2007
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