Montag, 22. Januar 2007

"Familienministerin"

Nun hat die "Kinderlos - na und?"-Lobby das erste Familienministerium gekapert. In Österreich steht die neue "Familienministerin" Andrea Kdolsky (ÖVP) wegen Aussagen in einem vor kurzem erschienen Buch mit dem Titel „Kinderlos, na und? Kein Baby an Bord“ (Orac-Verlag) in der öffentlichen Kritik. Die selbst kinderlose Kdolsky kritisiert darin etwa eine „politische Verklärung der Mutterschaft“ und lehnte eine Höherbewertung von Erziehungsleistungen von Familien in Relation zu Kinderlosen ab. So meint sie auch, sie habe das Gefühl, dass die „Idealisierung der Elternschaft wieder viel stärker wird.“ Beschwere man sich über Kinder, die sich „unmöglich benehmen“, so werde man sofort der Kinderfeindlichkeit bezichtigt, monierte die Ministerin, die die Mutterschaft laut eigenen Aussagen aber auch selbst gereizt hätte: „Ich wurde aber nicht schwanger.“
Für Unmut sorgt die 43-jährige auch mit Aussagen über Kinder als Störfaktor bei New York-Flügen und in Nobellokalen sowie über die Vorteile von Kinderlosigkeit. In dem Buch werden auch humorvoll Gründe angeführt, Kinder zu haben: "Wenn guter Sex nicht mehr wichtig ist. . . wenn man will, dass jeder Euro, den man verdient, nur mehr 25 Cent wert ist." Ein Kapitel lautet "Hunde statt Kinder".
Zum Thema Beziehungen und Kinder schreibt die VP-Ministerin, sie habe eine „so tolle Partnerschaft. Wer weiß, ob die auch so wäre, wenn wir ein Kind hätten...“ Außerdem äußerte sie Befürchtungen, mit einem Kind würde ihr Partner in den Hintergrund geraten. Das habe sie „bei vielen Paaren“ erlebt. Die Ministerin bezeichnet sich in dem Buch als „leidenschaftliche Tante“ - auch, weil man die Kinder „irgendwann wieder zurückgeben kann“.

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