Nahezu unwidersprochen wird derzeit als Kern des VW-Skandals dargestellt, daß bis zu 1,95 Mio. € Sonderzahlungen von der VW-Konzernführung an den IG Metall-Spitzenfunktionär und Ex-Betriebsratschef Klaus Volkert geflossen sein sollen. Was jedoch zumeist verschwiegen wird: Volkert saß ab 1990 auch im VW-Aufsichtsrat, kassierte dafür üppige Tantiemen.
Nun verfolgen die Gewerkschaften die Regel, daß ihre in Unternehmensgremien sitzenden Spitzenleute eine Abführungsverpflichtung unterzeichnen müssen. Die dank der Gewerkschaftliste erlangten Posten sollen der DGB-eigenen Hans-Böckler-Stiftung zugute kommen. Zuweilen wurden Listen mit Gewerkschaftern, die mit der Zahlung im Verzug waren, veröffentlicht. Die IG Metall war in dieser Sache immer besonders streng (sie kann sich über eine Abführungsquote von rund 95 Prozent freuen). Im April 2005 kündigte die IG Metall gar offiziell an, gegen Aufsichtsratsmitglieder, die dieser Verpflichtung nicht nachkommen, rechtlich vorzugehen.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder hat Volkert seine allein aus seiner Gewerkschafter-Funktion resultierenden Zusatzeinnahmen seiner Gewerkschaft verschwiegen (und sie nie nachgefragt). Oder die IG Metall hat sie kassiert - und somit selbst vom illegalen Geldsystem á la Hartz/Piech profitiert.
Mittwoch, 17. Januar 2007
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen