In seiner aktuellen Ausgabe feiert der SPIEGEL sich selbst und seinen 60. Geburtstag. Nun ja, warum nicht noch mal in Hybris baden und die Geschichte ein wenig klittern.
Jedoch: Unter das Bild mit dem legendären Fahndungsplakat, mit dem der deutsche Rechtsstaat 1972 16 Mörder, Totschläger und Entführer der RAF suchte, rutscht dem "Spiegel" in eben dieser Ausgabe (S. 44) diese Zeile:
Terroristen-Fahndungsplakat 1972: Die "Bande" ist überall
Daß man in seinem Geburtstagsheft nur ungern die eigene Rolle beim jahrelangen Verharmlosen, Vertuschen und Verniedlichen des Linksextremismus und seines bösen Bruders, des Linksterrorismus, thematisiert - geschenkt. Aber daß die unseligen Anführungszeichen, die die kriminellen Machenschaften der von manchem Sympathisanten doch als politische Kämpfer angebeteten Verbrecher so wirkungsvoll relativierte, daß diese unglückselige Orthographie auch 35 Jahre später noch SPIEGEL-fähig ist - das wundert dann doch.
Oder sollte es dies lieber nicht?
Freitag, 12. Januar 2007
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1 Kommentar:
Und die Legitimation für diese Bildunterschrift holen sich die Herren vom Spiegel wohl aus dem im Text zudem noch frech vorgebrachten Zitat der "überörtlich tätigen Verbrecherbande" des Dr. Nollau vom damaligen Innenministerium.
Frech, frech.
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