Eine neue Qualität erreicht der medial durchaus mainstream-gerechte Hass auf kindererziehende Mütter in der aktuellen "Zeit". Dort geifert Iris Radisch:
Aber die einfache Tatsache, dass es bisher in einem der reichsten Länder der Erde für ganze sieben Prozent der Kinder Krippenplätze gab und deswegen nach Adam Riese 93 Prozent aller Mütter von Kleinkindern daran gehindert wurden zu arbeiten, ist nüchtern betrachtet nichts anderes als eine mehrheitlich von Männern zu verantwortende Diktatur über Frauenleben.
Dass es vielleicht zahllose Familien gibt, die sich einfach anders entscheiden wollen, kommt im Krippen-Kosmos dieser (kinderlosen) Autorin natürlich nicht vor.
Sehr hübsch auch dies hier:
(...kann) niemand genau sagen, wie schädlich es für Kleinkinder ist, jahrelang isoliert mit der Mutter oder höchstens noch mit Brüderchen oder Schwesterchen zu verbringen, vom Vater nicht mehr als seine Frühstückszeitung zu sehen und allenfalls beim Supermarktbesuch unter Menschen zu kommen.
Ja, so ist es: Kinder, die zuhause bleiben, haben im besten Falle ihre Geschwister und den Supermarkt als Sozialkontakt. Wie elend muss die Kindheit dieser Frau gewesen sein - ohne Freunde, ohne Vereine, ohne Kirchengemeinde, ohne Bücher, ohne Spiel, ohne liebende Eltern, die sich einfach den Kindern widmen. Logisch, daß man dann auf die Idee kommen kann, für einen Zweijährigen sei die Kinderkrippe der ideale Ort auf Erden.
Leider sind es solch schwerst deprivierten Gestalten, die die Debatte prägen.
Freitag, 2. März 2007
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