Ein treffendes Beispiel für die historisch-ideologische Entkernung der CDU liefert deren famoser Generalsekretär Ronald Pofalla. Er räsoniert heute über den Begriff "Leitkultur" - und bekommt vor lauter Stolz darüber, daß der nun im CDU-Grundsatzprogramm stehen soll, kaum eine gerade Zeile hin.
Besonders reizvoll seine Ausführungen über "Geschichte und Traditionen":
"Wir erwarten auch die Bereitschaft, sich mit unserer Geschichte und unseren Traditionen vertraut zu machen. Niemand, der zu uns kommt, muss die Geschichte seines Herkunftslandes verdrängen. Jeder soll seine eigenen Traditionen pflegen können. Wir sehen darin eine Bereicherung für unser Land. Aber jeder sollte die Eigenheiten der deutschen Geschichte kennen, die unser Handeln bis heute prägen. Wir verlangen deshalb Respekt davor, dass Deutschlands Verhältnis zu Israel und den Juden etwas Besonderes ist. Deshalb haben wir den Begriff Leitkultur sehr nah an die Verantwortung gerückt, die uns Deutschen aus den Verbrechen des Nationalsozialismus für die Zukunft erwächst. Auch dies gehört für uns zur Leitkultur - die natürlich gerade auch an uns Deutsche selbst Ansprüche stellt."
Ist wohl so: für die 40 Jahre totalitäre Erfahrung von 16 Millionen Deutschen im Sozialismus und die hunderttausenden Opfer der geteilten Nation hat der Platz dann wohl doch nicht mehr gereicht.
Sonntag, 18. März 2007
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