Richtig prima, wie derzeit die sehr gute Anregung des früheren NRW-Ministerpräsidenten Wolfgang Cement (seit 1970 SPD-Mitglied) medial verhackstückt wird. Dabei hatte Clement doch nur völlig korrekt festgestellt:
"Denn an Alternativen zur Atom- und Kohleenergie gibt es jedenfalls „for the time beeing“ zur energetischen Versorgung der Industrie nur Gas – überwiegend aus Russland – oder Atom- und Kohlestrom von jenseits unserer Grenzen. Und da wächst die Auswahl ja beträchtlich: Es gibt kaum noch ein Mitgliedsland der EU, von Süd bis Nord und West bis Ost, das die zeitliche Nutzung der Atomenergie nicht zumindest ausdehnt – wie die Niederlande – oder sogar neue Atomkraftwerke bereits baut – wie Finnland – oder den Bau neuer Anlagen vorbereitet, wie jetzt Großbritannien.
In einem Zeitungskommentar zu diesem Sinneswandel nahezu all unserer Nachbarn verstieg sich der Verfasser zu meinem Erschrecken zu der Ansicht, es ehre uns Deutsche, dass wir als beinahe einzige Europäer am Atomausstieg festhalten wollten. Kann man das ernsthaft meinen? Ist es Ignoranz, Arroganz oder doch nur schlichte Rechthaberei?
Eine Fortsetzung unseres energiepolitischen Alleingangs, Frau Ypsilanti folgend womöglich ausgedehnt auf jegliche Großkraftwerke, bedeutet für unser Land jedenfalls unweigerlich zweierlei: eine Erhöhung unserer Abhängigkeit vom Ausland – sodann nicht mehr nur in der Wärme-, sondern auch in der Stromversorgung – und damit das ausrechenbare Risiko weiterer Kostensteigerungen, namentlich für die Industrie."
Um geschwind davon abzulenken, daß Clement ja vielleicht Recht damit haben könnte, vor der Wahl der industriefeindlichen Ideologin Andrea Ypsilanti in Hessen zu warnen, wird nun eine Parteiausschlußdebatte inszeniert. Peter Struck pöbelt gewohnt herum ("Er wäre nichts ohne die SPD!" - tolles Verständnis einer menschlichen Existenz!). Und Hermann Scheer, Öko-Kampagnero (er schlägt tatsächlich vor, 50% des Energiebedarfs durch Windräder zu bedienen!!!) und linksgestrickter Schattenkabinett-Wirtschaftsminister unter Ypislanti, faucht:
"Die SPD braucht keine Ratschläge von einem ehemaligen Minister, der sich als Lobbyist an einen Stromkonzern verkauft hat."
Mag ja sein Herr Scheer. Sie haben ja sooooo recht, Herr Scheer.
Deshalb werden Sie sicher sehr bald Ihren Cheflobbyisten-Posten des Wirtschafts- und Politikverbands "Eurosolar", den Sie seit 1988 zur Durchsetzung subventionsbestückter Klientelpolitik nutzen, niederlegen - oder?
Sonntag, 20. Januar 2008
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