Freitag, 23. Mai 2008

Wie Deutsche immer "krimineller" werden

Die aktuelle Kriminialstatistik weist eine Besonderheit auf, die Innenminister Schäuble so schön umschrieb. Er wies am Donnerstag darauf hin, dass die Zahl der deutschen Tatverdächtigen um 1,4 Prozent auf 1,8 Millionen zunahm, bei ausländischen Verdächtigen ging sie um 2,5 Prozent auf 490 000 zurück. Dies sei auch ein Erfolg verstärkter Integrationsbemühungen.
Dazu weiß die FAZ zu berichten, was kaum woanders natürlich zu lesen ist:

"Eine länderübergreifende Arbeitsgruppe der Innenministerkonferenz, die sich mit der Gewaltkriminalität junger Menschen befasst, forderte daher jüngst in ihrem Abschlussbericht, "die Tatverdächtigendaten um die Herkunftsfaktoren" zu erweitern - bislang werden diese nur in "deutsch" und "nicht-deutsch" unterteilt. Auch sollten mehr Angaben zu Tatort, Tatzeit und Tatwaffen gemacht werden. Gerade zur Gewaltkriminalität sind genaue Aussagen zu den Tatverdächtigen wichtig. Entscheidend ist das besonders bei der Jugendkriminalität, die oft langfristige Tendenzen der Kriminalitätsbelastung begründet; hier spielt die allgemeine Prävention bis hin zur Erziehung im weitesten Sinne eine wichtige Rolle. Daher ist es bedeutsam zu wissen, wo man ansetzen muss. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter fordert schon seit längerer Zeit, in der Kriminalstatistik die Herkunftsländer der Straftäter zu erheben. "Je größer die Zahl der eingebürgerten Deutschen ist, umso größer wird die Zahl der kriminalstatistisch erfassten deutschen Tatverdächtigen", sagt der stellvertretende Bundesvorsitzende Rolf Jäger. Eine genaue Aussage, welche Kriminalität von in Deutschland geborenen deutschen Straftätern ausgehe, könne seit Jahren nicht mehr getroffen werden. "Jede Tat, die einem eingebürgerten Deutschen zugerechnet wird, wird damit der Gesamtgruppe der Deutschen zugerechnet." Die Folge sei, dass "hier geborene Deutsche in einem viel höheren Maße kriminalisiert werden, als sie kriminell sind". Um möglichst vergleichbare Daten zu erhalten, sollten demnach in Kriminalstatistiken und auch in Einwohnermelde- und Ausländerdateien differenzierte Informationen zu Herkunft und Staatsangehörigkeit abgebildet werden. Nur auf diese Weise sei es möglich, festzustellen, "ob Menschen aus anderen Herkunftsregionen in bestimmten Deliktsbereichen besonders auffällig sind". Überdies könne man dann auch Vorurteile der Bevölkerung aus dem Weg räumen, dass Ausländer für das Gros der Kriminalität verantwortlich seien."
(FAZ, 23. Mai 2008, S. 10)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

"Die Folge sei, dass "hier geborene Deutsche in einem viel höheren Maße kriminalisiert werden, als sie kriminell sind".

Das macht auch auch nichts, da die Deutschen von Geburt an eher als Ausländer zu kriminellen Handlungen neigen, wie durch obige statistische Zählweise wissenschaftlich eindeutig belegt werden konnte.