Na, ehrliches Lob giesst die "tageszeitung" heute über den deutschen Botschafter in Kenia, Walter Johannes Lindner, aus. Während Botschafter "unwichtig geworden" seien und nur auf Empfängen und Golfplätzen abhängen würden, stieß dem Autor Botschafter Lindner (offiziell: "mit Zuständigkeiten auch für Somalia, Burundi und die Seychellen", diente Außenminister Joseph Fischer u.a. von 2002 bis 2005, etwa beim pressesprechermäßigen Werfen von Nebelkerzen in der Visa-Affäre) als positive Erscheinung ins Auge:
"Umso erstaunter war ich, als ich vor kurzem dem deutschen Botschafter in Kenia begegnete. Der Mann hatte einen Dreitagebart, die Haare waren zum Pferdeschwanz zusammengebunden, und er trug ein weißes T-Shirt. Erst dachte ich, der Typ sei ein abgebrannter Tourist, der bei der Botschaft um einen kleinen Kredit bettelt, um seine Heimreise bezahlen zu können. Als Peter Lindner, so hieß der Mann, sich vorstellte und dann auch noch seine Elektrogitarre auspackte und im Botschaftsgarten ein Rockkonzert gab, brach in mir eine kleine Welt zusammen, und ich dachte: Vielleicht ist der "Auswärtige Dienst" doch noch zu retten."
Wann wohl Lindners Dienstherr Steinmeier im T-Shirt (oder joschka-haften Turnschuhen?) die nächste UNO-Konferenz besucht?
Am egomanen Kleidungswesen der 68er soll eben die Welt genesen. Hauptsache, Deutschland ist korrekt und glaubwürdig vertreten in der Welt...
Montag, 2. Juni 2008
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2 Kommentare:
Kenne den Mann nicht, habe auch nichts gegen Diplomaten in legerer Kleidung. Das ist aber nebensächlich. Fakt ist, dass die Tochter meiner kenianischen Frau in der Deutschen Botschaft in Nairobi Ihr Besuchsvisum verweigert bekommen hat, vermutlich weil sie kurz nach Schulabschluss weder Job noch Bankkonto vorzuweisen hatte. Ich bin total traurig und habe eine Scheisswut und bin kurz davor, den Glauben daran zu verlieren, dass Menschenrechte für deutsche Behörden überhaupt irgendeinen Wert haben. Würde gern mit Herrn Lindner sprechen können, um Ihn zu fragen, ob er sowas verantwortet oder irgendein subalterner Depp ( für dessen Arbeit er letztendlich auch die Verantwortung trägt ).
M. Ostwald
Nachtrag, der Fairness halber :
Visum wurde nach Einspruch doch noch zügig erteilt.
M. Ostwald
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