Das sektenhaft-missionarische, was dem seit Winter 2006 andauernden Durchmarsch der tiefroten Ypsilanti-Kohorte in Hessen innewohnte, bekommt offenbar langsam auch Konturen, was die Erklärung betrifft. So schienen die vier dissentierenden SPD-Abgeordneten kaum mehr mit einer wirklich freien und geheimen Wahl zur Ministerpräsidentin rechnen zu können:
"Es heißt, dass die Aussicht einer geheimen Abstimmung bei der geplanten Ministerpräsidentenwahl am 4. November im Grunde nicht mehr bestanden habe. Zwar hatte der Landtagspräsident eigens laminierte Stimmzettel drucken lassen, die mit einem Dorn perforiert werden sollten, um zu verhindern, dass Abgeordnete durch Markierungen als Abweichler identifiziert werden könnten. Mehrere sozialdemokratische Abgeordnete haben jedoch der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung berichtet, dass sie von Kollegen mal „wohlwollend“, mal „drängend“ aufgefordert worden seien, mit einem Handyfoto zu beweisen, dass sie bei der bevorstehenden Ministerpräsidentenwahl ihre Stimme Andrea Ypsilanti gegeben hätten."
.... schreibt die renommierte F.A.S..
Interessant auch, wie Ypsilanti angeblich zur Spitzenkandidatin geworden sein soll:
"In beiden Parteien wird auch über Manipulationsvorwürfe gesprochen, die in den letzten Tagen in der SPD erhoben worden sind. Bei einem Treffen des linken Arbeitskreises der Frankfurter SPD haben angeblich mehrere Jusos am Abend des 25. November während einer hitzigen Debatte beansprucht, die linke Mehrheit in Hessen, vor allem aber Andrea Ypsilantis Spitzenkandidatur „durch die Hintertür“ durchgesetzt zu haben. Das haben zwei Teilnehmer anschließend auf einer Ortsvereinssitzung berichtet – und deshalb hat der dortige Vorsitzende für den 9. Dezember zu einer Klärung der Vorwürfe geladen, die gegenüber der F.A.S. bereits entschieden bestritten wurden."
Seltsam: Andrea Ypsilanti war im Dezember 2006 auf einem Parteitag in Rotenburg in einer Stichwahl mit einem Vorsprung von zehn Stimmen gewählt worden. Beim Wahlgang zuvor hatten beide Kandidaten je 172 Stimmen erhalten; bei der Stichwahl wurden insgesamt weniger Stimmen abgegeben - eine spezielle Matheaufgabe für Sozis?
In diesem Zusammenhang schreibt die F.A.S. auch:
"Damals war auch aufgefallen, dass die Auszählung hinter verschlossenen Türen stattfand. Darüber wird nun wieder geredet. Das gilt auch für die Aufstellung der SPD-Landesliste zur Wahl im Januar 2008. Auf der erwähnten Ortsvereinssitzung hat der Frankfurter Abgeordnete Michael Paris angesprochen, dass bei der Entscheidung zwischen ihm und seinem Konkurrenten Turgut Yüksel im letzten Jahr etwa zwanzig Stimmen mehr abgegeben worden seien als bei den Wahlgängen unmittelbar davor und danach."
Die politische Kultur Hessen bietet immer wieder Potential für kräftige Überraschungen!
Samstag, 6. Dezember 2008
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