Sprachlos lesen wir die heutige Pressemitteilung der CDU zur Personalie Steinbach. Wir erinnern uns: Frau Steinbach - Vertriebenensprecherin, Bundestagsabgeordnete, CDU-Vorstandsmitglied - ist jene, die seit Tagen von polnischen Nationalisten und deutschen Sozialdemokraten öffentlich aufs Übelste herabgewürdigt wird. Abgesehen von einigen wenigen rühmlichen Ausnahmen (Lammert, Bosbach, Koschyk) hat die Parteispitze der CDU, einschließlich Kanzlerin und Generalsekretär, dazu bis heute eisern geschwiegen.
Um dann heute, nach dem Rückzug Steinbachs, unter anderem allen Ernstes zu erklären:
Erika Steinbach beweist damit eindrucksvoll, von welchem Ziel ihr Leben und ihr Wirken in weiten Teilen geprägt wird: Der friedlichen Aussöhnung und der Gestaltung einer gemeinsamen, freundschaftlichen Zukunft zwischen Deutschland und Polen. Dabei spielt die Stiftung "Flucht, Vertreibung, Versöhnung" eine zentrale Rolle.
Erika Steinbachs Verhalten zeugt von einem hohen Maß an persönlicher Größe. Diejenigen, die sie zuletzt in teils völlig inakzeptabler und ungerechtfertigter Art und Weise angegriffen haben, sollten sich daran ein Beispiel nehmen.
Eine unglaubliche Heuchelei. Wäre doch eine tolle Idee gewesen, genau diese Worte einfach mal, sagen wir, vier Tage früher zu äußern - oder?
Dieser Schlag lehrt die verdrucksten CDU-Funktionäre gleich dreifach:
1. Kein politisches Thema ist es wert, im Streit mit der SPD ausgefochten zu werden.
2. Auch Bundestagsmandat und CDU-Vorstandsposten schützen nicht davor, der veröffentlichten Meinung überlassen zu werden.
3. Merkel allein bestimmt, was CDU ist. Wer's nicht glauben will, sehe sich 1. und 2. an - dann wird er es schnell "verstehen".
Aber: Diese unerträgliche Volte wird die neuerliche Austreibung eines wesentlichen konservativen Stranges dieser "Volkspartei" wohl kaum kaschieren können.
Mittwoch, 4. März 2009
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1 Kommentar:
Ob dies auch mit dem heute allenthalben vermeldeten Umfragetief zusammenhängt?
Kein Kommentar erwähnt dies zwar - doch verwundert das nicht, denn wer will denn darauf verweisen, daß die Transformierung der Union in einen Liberalismus light noch nicht mal erfolgreich ist.
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