Mittwoch, 4. März 2009

Katholizismus - für Merkel ein Schimpfwort?

Es gilt eine nicht unwesentliche Seitenlinie der aktuellen Debatte um die Zukunft des ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender zu notieren.
Der "Spiegel" meldete am Wochenende, Bundeskanzlerin und CDU-Vorsitzende Angela Merkel habe sich gegen Brender gestellt. Er zitiert eine anonyme hochrangige CDU-Quelle, einen "der Parteispitze Vertrauten", der Merkels Haltung erläutert. Demnach habe Brender es "aus ihrer Sicht mit seinem öffentlich-rechtlichen 'Katholizismus' übertrieben".
Das ist eine ganz ungewöhnliche Formulierung. Sie ist so einzigartig, daß sie eigentlich kaum anderen Personen zugeschrieben werden kann (zumal sie bis heute nicht dementiert wird). Was also will das den "Spiegel" fütternde engste Merkel-Unmfeld uns im Auftrag der Vorsitzenden der "Christlich Demokratischen Union" mitteilen?
Ganz offenbar ist in diesem Zusammenhang mit "Katholizismus" so etwas wie Verbohrtheit, Überkonsequenz, Versteifung, Unnachgiebigkeit, Ideologie gemeint.

Nur - warum sagt Merkel das dann nicht so? Warum nenntn sie dies "Katholizismus"?

Oder ist ihr da nur eine Formulierung entrutscht, die tiefer blicken lässt - und im Nachhinein auch ihre demütigenden Ausfälle gegen Papst Benedikt XVI. erklärt? Kann es sein, dass katholischer Glauben und katholische Kirche dieser evangelischen Pfarrerstochter richtig auf den Wecker gehen, weil sie in Fragen der Familie, des Lebensschutzes, der Wirtschaftsethik immer irgendwie im Wege stehen?
Werden wir irgendwann einmal diese Tage als den Zeitpunkt identifizieren, an dem der von tausenden christlichen CDU-Mitgliedern seit Jahren längst erspürte Bruch ihrer Partei mit dem "C" endlich offenbar wurde?

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