Aus einer sehr schönen Rezension von Kurt Kister über den "Deutschlandfunk" in der Süddeutschen Zeitung:
Vor einiger Zeit sprach morgens nach der Dusche, es kann auch ein Bad gewesen sein, eben jener seltene Friedbert mit der Justizministerin Brigitte Zypries. Es ging um Adoptionen von Kindern durch gleichgeschlechtliche Paare, die in einer standesamtlich verbrieften Lebenspartnerschaft zusammenleben. Das ist ein ziemlich typisches Deutschlandfunk-Thema für 7.15 Uhr. Gerne reden sie um diese Zeit beim DLF auch über Streubomben oder exotische Grippeformen. Jedenfalls sagte die Ministerin Zypries den schönen Satz: "Wir müssen ja sehen, dass die Menschen alles das, was irgendwie denkbar ist, auch tun." Politiker müssten sich darauf einstellen, gerade beim Verabschieden von Gesetzen.
Das ist grundsätzlich ein interessanter Gedanke. Denkbar wäre auch, dass demnächst oder später Menschen ihre Hunde heiraten möchten oder sich die Schädeldecken entfernen lassen wollen. (Das mit den Schädeldecken stammt von Erich Kästner aus dem Gedicht "Klassefrauen"). Müssten dann also die Politiker auch die gesetzlichen Voraussetzungen dafür schaffen? Oder sollten sie nicht ab und an den Leuten erklären, warum man gerade nicht alles tun darf, was irgendwie denkbar ist?
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