Kizito Chinedu Nweke, Priesterseminarist aus Nigeria, studiert an der Päpstlichen Hochschule "Leopoldinum" in Stift Heiligenkreuz bei Wien.
Er schreibt:
"In Westeuropa, nehmen wir Österreich als Fallbeispiel, gibt es seit längerem einen heftigen Sturm der Kritik am Christentum, eine antichristliche Strömung. Gläubig zu sein, wird als eine bemitleidenswerte Situation angesehen. Um es milde auszudrücken: Die meisten Christen warten hilf- und tatenlos auf die vollkommene Zerstörung des bereits angeschlagenen Christentums. Was mir Sorgen macht, ist nicht etwa, daß die Kirche schwierige Situationen nicht überleben (Mt 16:18) oder daß Christus Seine Kirche verlassen würde (Mt 28:20).
Ich mache mir über den Grad der Gleichgültigkeit Sorgen, mit der die Christen in diesem Land mit dieser Situation umgehen. Es ist die totale Passivität, mit der die Christen der sich zerstörerisch aufbauenden Welle eines Antichristentums begegnen. Durch die Medien, vor allem durch die Tagespresse, die Magazine, das Fernsehen und das Radio, sind die Menschen tagtäglich mit Ideologien konfrontiert, denen nur starke, unterscheidende Geister und tiefwurzelnder Glaube standhalten können. Die Frage ist: Wie gehen die Christen damit um? Was haben sie bis jetzt dagegen unternommen?
Ich lese die Tagespresse und bin bestürzt über den offensichtlichen Eifer, mit dem Journalisten und Redakteure unbegründete Behauptungen aufstellen, unlogische Schlüsse ziehen und feindselige Kritik an der Kirche und ihrer Führung üben. Die Passivität, mit der die Christen auf diese Angriffe reagieren, ohne Gewissensbisse zu haben, ist alarmierend. Warum entscheidet man sich dafür, zuzuschauen, wie Wertvolles zerstört wird, statt zu argumentieren, zu verteidigen und die Wahrheit zu verkünden - und zwar von einem rationalen Standpunkt aus? Warum sollte man sein natürliches Potential, auf negative Entwicklungen zu reagieren, nicht ausschöpfen, besonders wenn diese auf einer lähmenden Ideologie gedeihen?
Jetzt ist die Zeit aufzuwachen, jeder soll auf seine Weise und in seinem Lebensumfeld sprechen. Lest! Schreibt! Sprecht laut! Wir müssen uns vorbereiten, weil Christus uns schon gewarnt hat: "... denn die Kinder dieser Welt sind unter ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichts." (Lk 16:8) Wir können diese Entwicklung nicht aufhalten, indem wir auf ein Wunder von Gott warten. Warum sollte Er ein Wunder tun, wenn Er uns schon die Fähigkeit dazu durch unseren Glauben und unseren Verstand gegeben hat?
Das Gebet ist zweifellos der erste Schritt, den wir tun müssen, aber wir dürfen es nicht beim Knien belassen. Wir müssen handeln. Wir schulden das unseren Nachkommen. Die Menschen treten aus der Kirche aus, weil sie die falschen Antworten auf ihre Fragen bekommen, und sie bekommen die falschen Antworten von den falschen Leuten. Ein Durchschnittsösterreicher, der die Tageszeitungen liest, wird eher dazu neigen, seinen Glauben zu verlieren, als ein Glaubender zu bleiben.
Es ist Zeit, Christus führen zu lassen. Laßt alle in eurer Umgebung merken, das hier ein Christ ist. Wo seid ihr? Was seht ihr? Was hört ihr? Was wißt ihr? Sprecht laut! Unser Schweigen ist unser Schmerz!"
Sonntag, 4. Oktober 2009
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1 Kommentar:
Wahre Worte Herr Kizito Chinedu Nwek!
Man kann nur hoffen, dass sich auch unter den hier angestammten Christen und besonders deren Vertretern, bald bzw. sehr bald einmal diese Einsicht einstellen wird! Lg Brunos
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