"Zwischen CDU, CSU und SPD bestehen hinsichtlich der Nutzung der Kernenergie zur Stromerzeugung unterschiedliche Auffassungen. Deshalb kann die am 14. Juni 2000 zwischen Bundesregierung und Energieversorgungsunternehmen geschlossene Vereinbarung und können die darin enthaltenen Verfahren sowie für die dazu in der Novelle des Atomgesetzes getroffene Regelung nicht geändert werden."
Wer sich - wie die Union - auf eine solche Klausel einlässt, deren Irrsinn bereits 12 Monate später offenbar wird, braucht sich nicht zu wundern, wenn der Bürger sich kopfschüttelnd abwendet.
Und wenn dieser dann noch beim Bundeswirtschaftsministerium lesen kann:
"Im Gegensatz zu Deutschland wird in vielen anderen Ländern der Welt die Nutzung der Kernenergie fortgesetzt bzw. ausgebaut oder der Wieder- oder Neueinstieg in diese Form der Energienutzung konkret umgesetzt oder erwogen.
Weltweit wird in 31 Ländern Kernenergie genutzt:
insgesamt 444 Kernkraftwerksblöcke mit Gesamtbruttoleistung von
389.617 MW23 Kernkraftwerksblöcke in Bau mit einer Gesamtleistung von
19.417 MWAnteil Kernenergie an der Stromerzeugung weltweit 17 %
Anteil Kernenergie an der Stromerzeugung in der Europäischen Union
31 % (151 Kernkraftwerke)
In der Europäischen Union wurde im Jahre 2004 in Finnland der Bau eines fünften Kernkraftwerkes vom Typ EPR (Europäischer Druckwasser-Reaktor) begonnen, in Frankreich die Entscheidung über den Standort für den Bau des ersten EPR getroffen.
Der international zu verzeichnende Ausbau der Kernenergie beruht insbesondere darauf, dass Kernenergiestrom preisgünstig, versorgungssicher und klimafreundlich ist.
Verfügbarkeit von KernbrennstoffUran steht als Energierohstoff noch für mehr als 200 Jahre zur Verfügung, insbesondere in Verbindung mit technologischen Weiterentwicklungen bei der friedlichen Kernenergienutzung. Uran wird derzeit überwiegend aus politisch stabilen Ländern importiert. Aufgrund seiner hohen Energiedichte und seiner sehr guten Lagerfähigkeit kann Uran de facto als heimischer Energierohstoff betrachtet werden. Die Erzeugung von Energie aus Uran beim Betrieb von Kernkraftwerken ist praktisch CO2 frei."
Eine sachorientierte Debatte scheint kaum noch möglich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen