Mittwoch, 24. Januar 2007

Was verpasst?

Und, mal ehrlich: Hat Ihr persönlicher Betroffenheitsbeauftragter Sie schon informiert? Haben Sie schon die ersten Lichterketten gesehen, Mahnwachen besucht, ARD-Sondersendungen verfolgt?
Nein?
Warum auch - ist doch nur folgende Geschichte:

Polizist von Jugendlichen mit Eisenstange niedergeschlagen

Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen vor einer Schule in Tempelhof ist am Freitagabend ein Polizeibeamter außer Dienst schwer verletzt worden. Der 42-Jährige wurde aus einer Gruppe von etwa 15 türkischen Jugendlichen heraus angegriffen und mit einer zwei Meter langen Eisenstange niedergeschlagen.

Berlin - Er erlitt mehrere klaffende Wunden am Kopf, eine gebrochene Nase, Schnittverletzungen und Prellungen am ganzen Körper. Der Schwerverletzte musste nach der Erstversorgung in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Sieben der 15 Angreifer, darunter der 17-jährige Haupttäter Yahya Y., wurden kurz darauf in Tatortnähe festgenommen. Sie wurden am Sonnabend einem Haftrichter vorgeführt; drei wurden freigelassen, gegen vier erging Haftbefehl wegen des Verdachts auf Landfriedensbruch und schwerer Körperverletzung.

Die gewalttätige Auseinandersetzung begann gegen 21.30 Uhr vor der Georg-Büchner-Oberschule am Lichtenrader Damm. Dort forderte die Gruppe der 14 bis 17 Jahre alten schulfremden Täter mehrfach lautstark Zugang zu einer Schulfeier, an der etwa 500 Schüler, Lehrer und Eltern teilnahmen.

Als die als Ordner eingesetzten Schüler ihnen dies verweigerten, wurden sie von der nach Aussagen von Zeugen überaus aggressiv auftretenden Gruppe gezielt angegriffen. Daraufhin gab sich der Polizist, dessen Kind die Schule besucht, als Kripo-Beamter zu erkennen und versuchte, den Schülern zu Hilfe zu kommen und Streit zu schlichten, was ihm allerdings nicht gelang. Als er daraufhin den 17-Jährigen Y., der sich als besonders brutaler Schläger hervortat, festnehmen wollte, wurde er sofort attackiert und niedergeschlagen. Anschließend schlugen und traten die Jugendlichen immer wieder auf den hilflos am Boden liegenden Beamten ein.

"Einen derartigen Ausbruch an Brutalität und Gewalt bei Kindern und Jugendlichen habe ich bislang noch nicht erlebt", sagte gestern ein 27-jähriger Polizeibeamter, der ebenfalls privat auf der Schulfeier war. Er sei auf den Vorfall aufmerksam geworden und seinem Kollegen sofort zu Hilfe geeilt. "Mein Kollege lag hilflos am Boden, und sechs bis sieben Leute schlugen und traten auf ihn ein. Die waren völlig enthemmt", schilderte der Polizist das Geschehen.

Kurz nach dem Erscheinen des Beamten flohen die Täter, konnten aber wenig später von alarmierten Unterstützungskräften festgenommen werden.

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