Nun ist die BILD-Zeitung sicher nicht die allerbeste Quelle für eine differenzierende Kriminalberichterstattung. Aber das hindert den rot-grün-schwarzen Regierungssprecher Thomas Steg, der schon die Politik Gerhard Schröders und Joschka Fischer schönreden durfte, nicht daran, vor Journalisten auf eben dieses Blatt unsd einen dort abgedruckten "Bericht" seines guten Bekannten Rolf Kleine zu verweisen. Dieser Journalist, Leiter BILD-Bundesbüro, ist seit Tagen damit beschäftigt, Außenminister Frank-Walter Steinmeiers Problem kleinzuschreiben - und die angebliche "Gefährlichkeit" des fast fünf Jahre in Guantánamo gefangenen und gefolterten Murat Kurnaz gaaaanz groß.
Deshalb schreibt Kleine heute auch wieder fast nichts über die neuen Dokumente und Berichte, die Steinmeier ganz schön unter Druck bringen. Sondern zu der - seit vier Jahren beantworteten - Frage:
"In einem Vermerk des LKA Bremen vom Mai 2002 (Hervorhebung BlogKon) heißt es: Es 'besteht Grund zu der Annahme, dass Kurnaz nach Pakistan gereist ist, um von dort aus an der Seite der Taliban in Afghanistan gegen die USA zu kämpfen.'"
Nun, das war vor über vier Jahren - und seitdem sind alle Ermittlungen gegen Kurnaz eingestellt bzw. Verfahren mangels Anfangsverdacht garnicht erst eröffnet worden. Das erfährt der BILD-Leser natürlich nicht.
Aber schön für Steg, der so über Bande spielen kann. Und bei "Reuters" bringen die spin doctors dann schon die weitergedrehte Variante unter:
"Steg verwies auf einen Bericht der "Bild"-Zeitung, wonach das dortige Landeskriminalamt Hinweise hat, dass Kurnaz mit den radikalen Taliban in Afghanistan gegen die USA kämpfen wollte."
Schwups, da steht's schon im Präsens - daß der Bericht aus 2002 und längst bekannt ist, wird - ebenso wie die seitdem aufgelaufenen gegenteiligen Erkenntnisse - einfach verschwiegen.
Es muss um Steinmeier schon sehr, sehr schlecht stehen, wenn seine Leute solche Nebelkerzen werfen müssen.
Donnerstag, 25. Januar 2007
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1 Kommentar:
Berichte hin, Berichte her –
aber es stinkt doch irgendwie zum Himmel, wenn unsere islamischen Mitbürger – meist Sozialhilfeempfänger – dann immer dort hinfahren, wo es kracht, oder die entsprechende Indoktrination zu holen ist.
EWrst war es der unsägliche El Masri, der zu einem "Erholungsurlaub" nach Bosnien wollte – zufällig ist dort Jihad vom Feinsten mit Zerstörung hunderter Kirchen, nun ist es Kurnaz, der in Pakistan spirituelle ERfahrung suchte – auch dieses Land ist, was den Jihad angeht, ganz weit vorn.
Natürlich, mit den Regeln der StPO kommt man hier nicht wirklich weiter, die Beweise fehlen, und deshalb gibt es keine Verurteilung. Aber müssen wir hier wirklich Krokodilstränen um Herrn Kurnaz vergiessen.
N.P.Schrowe aus Hamburg
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