Mit Recht haben viele darauf hingewiesen, dass es unbedingt bei einer echten „Wahlfreiheit“ bleiben müsse, dass nämlich die Eltern sich für die Erziehung der Kinder zu Hause entscheiden können und auch entsprechend unterstützt werden müssen, ohne dass diese Entscheidung indirekt abgewertet oder am Ende gar benachteiligt wird. Es gibt schließlich viele Erkenntnisse der frühkindlichen Pädagogik, wie wohltuend und fruchtbar nämlich die enge, über den Tag geführte Lebensgemeinschaft der Eltern, besonders der Mutter, mit Kleinkindern ist und wie viel dies zu ihrer frühen persönlichen Entfaltung beiträgt.
Diese Lebensform in Gemeinschaft von Eltern und Kindern verdient die erste Unterstützung und darf nicht grundsätzlich ersetzt werden. Dabei muss sicher von Problemfamilien abgesehen werden. Dies sagt auch nichts gegen die pädagogischen Fähigkeiten sehr vieler Erzieherinnen in den Kindergärten.
Aber manchmal haben wir zu Unrecht vergessen, dass es noch nicht so lange her ist mit einer fatalen Dominanz des Staates in der Kindererziehung, vor allem in den marxistischen Gesellschaftssystemen, gerade auch der ehemaligen DDR. Es bleibt offenbar eine Verführung mancher Politiker, die „Lufthoheit über die Kinderbetten“ zu gewinnen, um an ein bekanntes Schlagwort zu erinnern.
Die größere Anzahl von Kinderkrippen in den neuen Bundesländern wird manchmal geradezu verherrlicht, ohne dass man die ideologischen Implikationen in diesem System genügend wahrnimmt. In manchen Köpfen ist das Konzept einer umfassenden staatlichen Kindererziehung ziemlich lebendig. Dies wird manchmal mit vielen Problemfällen und auch der angeblichen oder wirklichen Unfähigkeit vieler Eltern zur Erziehung begründet.
Auf keinen Fall darf man aber auch hier das Elternrecht aushöhlen. Es wäre ein fundamentaler Fehler anzunehmen, dass Kinder nur in staatlicher Obhut optimal versorgt sind. Rasch ist man dann auch dabei, den Kindergarten zwanghaft mit der Aufgabe frühkindlicher Bildung überhaupt zu verknüpfen, und so die Kinder durch ein Vorschuljahr noch stärker und früher der Familie zu entziehen, ohne dass diese eventuell ein Mitspracherecht hat.
An dieser Stelle ist höchste Wachsamkeit am Platz, denn gerade wenn die neue Familienpolitik hohe Zustimmung bekommt, die sie auch braucht, muss die Rückkehr unbedachter aber keineswegs harmloser Ideologien sorgfältig und kritisch verfolgt werden. Es darf auch nicht hingenommen werden, dass andere Bereiche der Familienförderung zugunsten dieser neuen Maßnahmen grundlegend beschnitten werden könnten.
Welche Unionspolitiker hat eigentlich den Mumm, eben genau dieses auch zu sagen?
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