Man mag sich fragen, warum die Kinderkrippen-Offensive von der Leyens so plötzlich wie ein Wirbelsturm über die Union hereinbricht, scheinbar aus dem Nichts, der Grundsatzprogramm-Kommission vorgreifend.
Ganz einfach: Es war eine aus der Not geborene Blendgranate.
Dazu eine kleine Chronologie:
Am Abend des 5. Februar kündigt Friedrich Merz seinen Rückzug aus dem Bundestag an - ein Schock geht durch die von Merkel-Pofalla-Kauder geplagte Partei und Fraktion. Es droht ein Fanal, plötzlich wird allen klar, was die CDU in den letzten Jahren hinter sich gelassen hat, zu welchem Preis sie im Bett mit der SPD liegt. Am 6. Februar lässt mit Wolfgang Bosbach ein weiterer Exponent wissen, er spiele mit Abschiedsgedanken. Es droht ein Flächenbrand, in Adenauer-Haus und Kanzleramt ist man alarmiert.
Da ergeht ein Signal an das Berliner Büro der "Süddeutschen Zeitung": Interview mit von der Leyen möglich. Es wird umgehend geführt, erscheint am Freitag dem 9. Februar im Blatt. Die Schlagzeile auf Seite 1:
"Drei Milliarden mehr für Kinderkrippenplätze".
Dort äußert die Familienministerin unter anderem den aparten Gedanken:
"Die Bindungsforschung der letzten Jahre hat gezeigt, dass ein Kleinkind in der Tat verlässliche Beziehungen braucht. Doch das heißt nicht, dass ein und dieselbe Person 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr zur Stelle sein muss. Eine Mutter, die frustriert zuhause sitzt, ihr Kind fernsehen lässt und mit Süßigkeiten abfüllt, hat keine aktive Beziehung zu dem Kind."
Alles kennt nur eine Richtung: Gegen die Frauen, die ihre Kinder zuhause versorgen, für die Krippenlösung.
Und - schwupps - von Merz und dem Verdunsten des Konservativen in der Partei redet seitdem niemand mehr - im Gegenteil, auch die letzten Bastionen werden nun brutal geschliffen und es verdunstet einfach weiter.
Geht doch.
Mittwoch, 21. Februar 2007
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