Langsam aber sicher werden die 40 Jahre DDR-Diktatur aus dem politischen Gedächtnis unseres Volkes verdrängt. Jüngstes Beispiel: Die SPIEGEL-Titelgeschichte über "Berlin - Comeback einer Weltstadt". Auf 13 Seiten schreiben 16 Autoren über diese Stadt. Etwa so: "Aufgebaut von den Preußen, geschändet von den Nazis, zerstört von den alliierten Bombern, meldet sich Berlin auf der Weltbühne zurück." Oder so: "Amerikaner, Russen, Briten und Franzosen errichteten ein Besatzungsregime, das Berlin einmal mehr in eine Garnisonstadt verwandelte." Die Mauer kommt nur einmal in einem Nebensatz vor, wenn es um den Wohnort der Kanzlerin geht, der Todesstreifen findet in einer Kartenlegende statt, natürlich in Anführungsstriche gesetzt. In einer umfangreichen Zeittafel fehlt der Mauerbau vollständig. Kein einziges der 20 - teilweise historischen - Fotos zeigt ein Motiv aus der DDR oder den Osten der geteilten Stadt.
Wegblenden, ausblenden, verblenden - die kommunistische Diktatur und ihre Opfer werden brutal entsorgt, durch Verschweigen.
Samstag, 24. März 2007
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