Geschichtspolitik beginnt mit der Wahrnehmung von Fakten. Eines der zentralen Projekte der Linken ist die Ausblendung des bürgerlichen und katholischen Widerstandes gegen Hitler und den Nationalsozialismus. Vor diesem Hintergrund ist lehrreich, wie unterschiedlich drei große überregionale Tageszeitungen über den Tod des 100jährigen ZDF-Gründungsintendanten Karl Holzamer berichten.
Die FAZ schreibt:
Da er sich jedoch - nachdem die Nationalszialisten die Macht ergriffen hatten, weigerte, in die NSDAP einzutreten und den Aufruf des Reichsjugendausschusses der Zentrumspartei gegen Unfreiheit und Unterdrückung unterzeichnet hatte, wurde er in den Landwirtschaftsfunk des nunmehr "Reichssender Köln" geheißenen WDR versetzt.
In der WELT lesen wir:
Schon 1931 hatte er beim alten Westdeutschen Rundfunk in Köln, dem Vorläufer des heutigen WDR, vorübergehnd den Schulfunk geleitet. Doch als die Nazis kamen, wurde diese Karriere unterbrochen. Der Katholik Holzamer hatte sich im Reichsjugendausschuß der Zentrumspartei engagiert; er galt den Machthabern als politisch unzuverlässiges Element.
In der "Frankfurter Rundschau" lesen wir dazu:
Nichts.
Zwar liefert auch diese Zeitung ihren Lesern einen großen Beitrag über Holzamer - seine Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus wird jedoch mit keinem Wort erwähnt. Die naheliegende Frage der Leser, was ein 1906 geborener Journalist in jener Zeit wohl gemacht haben mag, wird einfach nicht beantwortet - und so Geschichtsklitterung durch Unterlassung betrieben.
Mittwoch, 25. April 2007
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