Um es gleich vornweg zu sagen: BlogKon findet, daß jeder friedliche Demonstrant sein Recht auf Meinungsäußerung anlässlich des G8-Gipfels (und anderswo) unbehelligt und uneingeschränkt wahrnehmen können muss - auch und gerade, weil wir uns den meisten Thesen des linken Anti-G8-Protestes nicht anschließen.
Insofern stimmen wir Michel Friedman vollends zu, der in seinem aktuellen Video-Blog sagt:
"Demonstrieren Sie - heute, morgen, übermorgen. Gehen Sie auf die Straße, nehmen Sie sich die Freiheit... Lassen Sie sich nicht stigmatisieren, kriminalisieren, denn Sie haben eine Meinung und Sie haben das Recht, diese Meinung zu haben und vor allem haben Sie das Recht, auf die Straße zu gehen. Nicht nur, weil es im Grundgesetz steht, sondern weil es der Sauerstoff von Demokratie ist."
Aber es ist schon ein Ausbund an Heuchelei, wenn dies ausgerechnet Herr Friedman sagt.
Denn eben dieser sagte jüngst in einem anderen ganz Zusammenhang:
"Die Ermordung von Menschen beginnt schon, wenn man über sie witzelt, abfällige Bemerkungen macht, sie ohne Respekt behandelt."
Ob er sich mal die einschlägigen Transparente und homepages linksextremer anläßlich G8 ansieht? Oder sich daran erinnert, wie er jede öffentliche Demonstration der NPD bekämpft und etwa den Berliner Senat kritisierte ("Offenbarungseid"), weil dieser eine Demo anlässlich des Staatsbesuches des isarelischen Staatspräsidenten Katzav nicht verbot? Oder daran, wie er im September 2002 gegen höchstrichterliche Entscheidungen agitierte, die eine NPD-Demo durch mehrere Instanzen hindurch zuließen?
Um es klar zu sagen: Wir finden es immer unerträglich, wenn Demokratiefeinde - egal ob von links oder rechts - uns öffentlich mit ihrem Wahn belasten. Aber wir sehen es als Grundprinzip eben dieser unserer offenen Gesellschaft an, genau dies ertragen und aushalten zu müssen - nicht wahr, Herr Friedman?
Samstag, 26. Mai 2007
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