Was fällt einem ein, wenn man an Afghanistan Ende der 70er Jahre denkt?
Hm, kommt ganz drauf an.
Liest man Geschichtsbücher, so erinnert man sich, daß (nach dem Wandel zur Republik 1973) im Jahr 1978 die Kommunisten die Macht an sich rissen, diese sich aber nur mit sowjetischer Hilfe an der Macht halten konnten. Mit dem Einmarsch von Sowjettruppen im Dezember 1979 entwickelte sich der Bürgerkrieg zu einem zehnjährigen internationalen Kriegsschauplatz. Dieser Krieg forderte bis Mitte der 80er Jahre etwa eine Million Tote und machte fünf Millionen Afghanen zu Flüchtlingen.
Ist man jedoch Kurt Beck, spricht man heute über diese Zeit Afghanistans so:
"Nach 30 Jahren Bürgerkrieg muss ein nationaler Konsens her, an dem viele zu beteiligen sind."
Das ist schon nicht mehr lustig, das ist erschütternd ignorant.
Wird Kurt Beck der George Bush der SPD?
Sonntag, 13. Mai 2007
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3 Kommentare:
Mmh, was ist denn daran so falsch (jetzt mal von den wohl mitgemeinten "gemäßigten Taliban" abgesehen)?
Nun: Indem er von 30 jahren Bürgerkrieg spricht, ignoriert er die 10jährige Sowjet-Intervention und stellt die heutigen verhältnisse im Übrigen qualitativ auf die gleiche Ebene.
Also, die Sowjet-Intervention hatte doch auch (nicht nur, aber auch) Bürgerkriegscharakter. Waren es doch afghanische Kommunisten, die die Sowjetarmee ins Land gerufen haben.
Manchmal kann mal auch da Probleme finden, wo keine sind.
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