Das umfangreiche Geschichtsprojekt der deutschen Linken, also das Umwidmen der Geschichte hin zu einer Heilsgeschichte der 68er, schreitet zügig voran. Heute sind auf der Kommentarseite der "Süddeutschen Zeitung" gleich zwei Texte zu finden, die ihren Bezug auf das Jahr 1983 nehmen. Bezugspunkt eins: die Menschenkette zwischen Stuttgart und Neu-Ulm. Dass dies einer der ganz großen Propagandaerfolge der DDR-gesteuerten linksextremen "Friedensbewegung", "vergißt" Kurt Kister zu erwähnen. Und Chefideologie Heribert Prantl erläutert seine Sicht des Datenschutzes mit einem Blick auf das ebenfalls 1983 ergangene Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur "Volkszählung". Weder geht Kister auf die politischen Resultate der "flexible response" und der Nachrüstung ein, noch fragt sich Prantl, was eigentlich von der Volkszählungshysterie übrig geblieben ist.
Es ist fein anzuschauen, wie die Protagonisten der arrivierten Linken die Geschichtskulissen herumschieben und so den großen Schock, zwei Jahrzehnte im falschen Lager, nämlich dem der linken Diktatoren, Lügner und Massenmörder (wie Castro, Ho Chi Minh, Kim Yong Il, ja, auch Honecker) gestanden oder deren Tun zumindest verharmlost zu haben, zu verarbeiten suchen.
Freitag, 13. Juli 2007
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen