Man kann mit Eva Herman auch ein normales, faires und informatives Interview führen - das beweist Christoph Heinemann heute im Deutschlandfunk.
Dann hört man etwa solches:
"Heinemann: Haben Sie sich bei der ursprünglichen Aussage missverständlich ausgedrückt, oder sind Sie bewusst missverstanden worden?
Herman: Es sind auf dieser Pressekonferenz am 6. September etwa 30 Pressevertreter gewesen. Während dieser Pressekonferenz durften auch Fragen gestellt werden, wie das nun mal üblich ist. Es hat niemand der Anwesenden eine Frage gestellt auf eine etwaige missverständliche Äußerung von mir und auch am nächsten Tag ist in keiner Zeitung, in keiner Berichterstattung irgendetwas in dieser Richtung erfolgt. Außer eine einzige Journalistin des "Hamburger Abendblatts", Barbara Möller, hat einen Halbsatz geschrieben, in dem sie behauptete, ich hätte die Familienpolitik des Dritten Reiches gelobt. Das ist schlichtweg falsch. Das ist auch verfälscht worden und völlig aus dem Zusammenhang gerissen worden. Diese Äußerung ist von mir so nie erfolgt, sondern sie hat einen Halbsatz herausgenommen, hat diesen noch mal anders dargestellt als ich ihn gesagt habe und hat damit behauptet, ich hätte die Familienpolitik gelobt. Das stimmt nicht! Dann ist etwas erfolgt. So schnell konnte man gar nicht schauen, wie auch angeblich seriöse Zeitungen in ihren Online-Diensten auf diesen Zug aufgesprungen sind und innerhalb von Stunden mich in die rechte Ecke geschoben haben. Es ist inzwischen ein durchschaubarer Mechanismus, nämlich wer heute dieses Thema aufgreift und über Werte spricht - und damit meine ich unsere heutige Zeit -, wer das wagt und wer auch wagt, gegen familienpolitische Entscheidungen anzugehen, indem er kritisiert, dass die eben nicht familienfreundlich genug seien und nicht genügend Wahlfreiheit für Frauen beinhalten, der wird sofort unmissverständlich in die rechte Ecke geschoben. Die Geister werden von einer ganz anderen Seite gerufen und mittlerweile erscheint es mir als ein Vorsatz, um jemanden so früh wie möglich mundtot zu machen, damit er sich über diese Themen nicht mehr äußert."
Oder auch:
"Die Wahrheit ist ja, dass wir große Probleme haben in der Gesellschaft. Die können auch nicht schön geredet werden. Wir haben eine Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen, die besorgniserregend ist und auch immer schlimmer wird. Bei allen Kinder- und Jugendumfragen stehen die Jugendlichen vor einem großen schwarzen Loch, wenn sie über ihre eigene Zukunft befragt werden. Sie haben große Ängste. Sie vermissen Gespräche und das Zusammensein mit ihren Eltern. Wir wissen, dass Frauen völlig überlastet sind in dieser Doppelverantwortung, die sie oftmals freiwillig nicht wählen, sondern wählen müssen, damit sie wirtschaftlich überleben können. Wir haben eine gestiegene Depressionsrate. Wir haben eine gestiegene Alkoholrate bei gerade erfolgreichen, beruflich erfolgreichen Frauen. Immer häufiger verweigern Männer Familie, wollen nicht mehr heiraten. Es sind fast 50 Prozent der jungen Männer bis 40 die sagen, wir lehnen eine Verantwortung für eine Familie ab."
Freitag, 19. Oktober 2007
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