Samstag, 22. März 2008

Kulturkampf konkret

Laut aufjaulen werden die Vorkämpfer des links"liberalen" Milieus, wenn sich vom 30. April bis zum 4. Mai tausende junger, zumeist evangelischer, Christen zum "Christival" treffen. Die planen dort Unerhörtes: beten, Singen und nenenbei gesellschaftliche Fragen behandeln. So etwas darf natürlich nicht sein, also wird im Vorfeld fleißig gehetzt. Nachdem Grünen-MdB und Schwulenaktivist Volker Beck bereits eine Veranstaltung zum Thema Homosexualität erfolgreich weggebissen hat, bläst nun ein „Antisexistisches Bündnis“ zum Angriff auf das Christentreffen. Der Eröffnungsabend am 30. April kann möglicherweise nur unter Polizeischutz stattfinden. Gegenwärtig gebe es entsprechende Gespräche mit der Polizei, sagte Christival-Pressesprecher Stephan Volke (Marburg) gegenüber idea. Die Veranstalter befürchteten massive Störungen durch das „Antisexistische Bündnis“, das zu einer „Antisexistischen (Walpurgis) Demo“ zum Christival-Start aufruft. „Wir wollen Widerstand und Protest organisieren, weil dort in modernem Gewand (mit viel Popkultur) extrem konservative und rechte Weltbilder verbreitet werden, die gekennzeichnet sind von einer wortgetreuen Bibelinterpretation, Homophobie und Sexismus“, heißt es in einem Flugblatt des linksextremen Bündnisses.
Unterdessen hat sich die EKD vor das Christival gestellt. Der Präsident des Kirchenamtes, Hermann Barth (Hannover), schrieb an den Christival-Vorsitzenden, Roland Werner (Marburg): „Wir nehmen das Christival und dessen Vorsitzenden vor den ungerechtfertigten und masslosen Angriffen in Schutz.“ Die EKD teile zwar nicht „die sehr weit gehenden Vorstellungen der Seminaranbieter über die Therapiebedürftigkeit von Homosexualität und ihre Zugänglichkeit für Therapie“. Allerdings könne die EKD „die Verunglimpfung der Kreise“, die die Überzeugungen der Anbieter des Seminars teilten, nicht unwidersprochen lassen.
In der Kleinen Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen vom Januar würden diese Kreise pauschal als „religiöse Fundamentalisten“ hingestellt. „Eine solche Herabsetzung lässt sich in gar keiner Weise rechtfertigen“, so Barth. Die Besorgnis sei begründet, dass die „diffamierenden Angriffe auf das Seminarangebot das Christival insgesamt treffen sollten“. Das seit 1976 in Abständen von fünf bis sechs Jahren veranstaltete Christival erwartet in Bremen zwischen 15.000 und 20.000 Teilnehmer. Rund 13.000 haben sich bisher angemeldet.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

„Wir wollen Widerstand und Protest organisieren, weil dort in modernem Gewand (mit viel Popkultur) extrem konservative und rechte Weltbilder verbreitet werden, die gekennzeichnet sind von einer wortgetreuen Bibelinterpretation, Homophobie und Sexismus“

Das sind mir Helden. Da fällt mir soch ganz spontan eine "Religion" ein, bei der es sich betreffs"Homophobie und Sexismus" eher lohnen würde zu protestieren. Dafür reicht der "Heldenmut" dieser Subjekte aber dann doch nicht.