(Rez. zu Klaus Harpprecht: Die Gräfin, Reinbek 2008; in: Junge Freiheit, 43/2008)
Dienstag, 21. Oktober 2008
Linke Hegemonie auf Halden von Wortmüll
Die DDR hielt die Gräfin bis kurz vor ihrem Untergang für "stabil". Die polnische Solidarnosc-Bewegung störte ihrer Meinung nach den "Entspannungsprozeß". Zu schweigen von ihren Kommentaren zum politischen Geschehen in Afrika. Als Leopardenjägerin fühlte sie sich dafür offenbar kompetent genug. Man lese heute einmal ihre Hymne auf Robert Mugabe, um das Ausmaß solcher Desorientiertheit zu erfassen. Eine derartige Blindheit wie in Sachen DDR, wo doch jeder Tagesbesuch seit 1980 genügte, inmitten zerbröselnder Innenstädte und vor maroden "VEBs" der SED-Satrapie ein Haltbarkeitsdatum bis maximal 1990 auszustellen, wird auch dadurch nicht "verzeihlich", daß Kanzler Kohl, die CIA oder Harpprecht selbst diesen "Irrtum" geteilt hätten. Selbstkritisch hat dieses Fiasko politischen Urteilsvermögens autistische Deutungsathleten wie Dönhoff und ihren "sozialliberlaen" Biographen jedenfalls nach 1989 nie werden lassen. Merkwürdig allerdings, auf welch niedrigem Niveau, an tausend Irrtümern vorbei für neue Illusionen offen, auf Halden von Wortmüll, sich kulturelle Hegemonie hierzulande errichten lässt.
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