Das innige Verhältnis der Gewaltverbrecher aus den "Hell's Angels"-Kreisen und der Politik wird gerade zum Thema - noch versteckt, aber spürbar und für manchen unangenehm. Wir dokumentieren hier einfach mal einige Fundstücke der letzten Zeit:
"Beim Hannover-Boss der Angels, Frank H., ist Markus W. inzwischen "Secretary". Als rechte Hand des Chefs gehört er damit neben dem "Treasurer" (Schatzmeister) und dem "Sergeant at Arms" (Sicherheitschef) zum inneren Zirkel des streng hierarchischen Clubs. Für die Fahnder vom Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen eine beunruhigende Entwicklung. Denn das Charter Hannover ist nicht irgendeins: Es gilt als größtes und zählt zu den einflussreichsten weltweit im Bund der Hells Angels. Der Club in Hannover wird vom niedersächsischen LKA dem Dunstkreis der Organisierten Kriminalität zugerechnet."
Lustig werden diese Zusammenhänge aber erst, wenn man diesen Artikel liest, der - anders als "Spiegel online" - mit den Nachnamen verschiedener Handelnder nicht geizt und auch noch andere bemerkenswerte Verbindungen aufzeigt:
"Die Polizei stuft die Akteure des Rockerclubs als höchst kriminell ein. Dennoch haben sie sich seit ihrer Gründung 1999 zumindest mit freundlicher Rückendeckung von Lokalpresse und City-Prominenz etabliert."
Hm, spannend. Aber wie prominent soll das denn nun sein?
"Zu seinen "Herrenabenden" lädt Anwalt Götz von Fromberg neben seinem alten Kanzleikumpel Gerd Schröder so auch gerne den Chef der Hells Angels in Hannover ein, Frank Hanebuth. Von Fromberg, für die Hannoversche Allgemeinen Zeitung (HAZ) ein "Staranwalt", vertritt den ehemaligen Boxer und "König des Steintors" auch gerne vor Gericht."
Und wir erleben hier die perfekte Symbiose von Politik, Kriminalität und Medien in einer deutschen Landeshauptstadt:
"Hanebuth und seine Jungs haben das Rotlicht- und Partyviertel an der Leine im Griff. Die HAZ lobt den 1,96-Meter-Mann, der 2001 wegen Körperverletzung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt wurde, für seine "mehr als erfolgreiche Wiedereingeliederung". Das Landeskriminalamt bringt die Rocker dagegen mit Drogen, Menschenhandel und Zuhälterei in Verbindung."HAZ" und "Neue Presse" feiern Hanebuths Angels gerne als Helden ab, die dem Steintor die Sicherheit gebracht hätten, die den Kiez "Erblühen" lasse. "Wer in der Stadt etwas machen will, der fragt die Stadt, der fragt die Polizei und der fragt Frank Hanebuth", schrieb die HAZ nicht ohne Respekt. Die Höllenengel sind in Hannover gesellschaftsfähig geworden: Ihr "Präsident" Hanebuth hält die Meile "sauber", dafür lassen ihn die Stadtoberen wirken."
Nur als Detail am Rande sei zu erwähnen, dass in dem Reigen nicht nur der SPD-nahe Anwalt von Fromberg und sein Kanzleikollege und ehemalige SPD-Kanzler Schröder mitspielen, sondern indirekt auch noch die SPD, die über ihre parteieigene millionenschwere Medienholding DDVG an der "Verlagsgesellschaft Madsack GmbH & Co." mit rund 23,1% beteiligt ist - der wiederum u.a. die "Hannoversche Allgemeine" und die "Neue Presse Hannover" gehören.
Hell's Angel Hanebuth gehört übrigens auch die Steintor Event GmbH, die das gleichnamige Hannoveraner Rotlichtviertel, nun ja, ein wenig vermarktet ;-) Und es hat dem "Quartier Steintor" sicherlich nicht geschadet, daß der Madsack-Verlag (Teilhaber: siehe oben) hier im November 2007 mit dem neuen "Mendini-Bau" auf eigenem Grund kräftig investierte.
Dienstag, 6. Januar 2009
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