Einen großartigen Blick auf die Verlogenheit mancher Teile der Medienbranche bietet das Umfeld der diesjährigen "Lead-Award"-Verleihung. Großer Gewinner ist das "Zeit-Magazin", das der Wochenzeitung Die Zeit beiliegt. Viermal Gold gehen nach Hamburg "Lead-Magazin des Jahres", erster Platz in den Fotokategorien Reportage sowie Architektur und Still-Life.
Das sei den Machern von Herzen gegönnt.
Skurril ist jedoch, wie "alpha-Journalist" Hajo Schumacher im Branchendienst "V.i.S.d.P." ausgerechnet dieses "Event" als Beleg für den Sieg des Journalismus über die Werbeabteilungen zelebriert. Er bejubelt Stern-Chefredakteur Andreas Petzold, der sich darüber erregt, daß, so Schumacher, "eine Mafia aus Anzeigen-Abteilung und Werbekunden jede noch so abstruse PR-Story in die Blätter drückt".
Hach, ja - wirklich schlimm.
So schlimm wie jüngst im .. ähem, hüstel ... "Zeit-Magazin".
Dort haben die Kollegen von "SpiegelBlog" schon vor einigen Tagen nämlich aufmerksam registriert, dass eine rätselhaft überdimensionierte "Breitling"-Herren-Luxusarmbanduhren-Geschichte ganz vorzüglich mit einer ganzseitigen "Breitling"-Herren-Luxusarmbanduhren-Anzeige harmoniert.... Hier also genau das passiert, was in der Lokalzeitung das Interview mit dem Chef des "Opel"-Autohauses Dimpfelmoser neben der Anzeige des "Opel"-Autohauses Dimpfelmoser ist.
Oder, wie schumacher allen Ernstes angesichts der Preisverleihung über den deutschen Journalismus jubilierte
"Es geht voran".
Montag, 6. April 2009
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