Mittwoch, 29. Juli 2009

Kriegsverbrechen als Kinovergnügen

Etwas ganz besonderes bietet Hollywood seit heute den deutschen Zuschauern: Quentin Tarantino ergeht sich in einer Blut- und Gewaltorgie darin, bestialische Kriegsverbrechen alliierter Truppen im 2. Weltkrieg an Wehrmachtssoldaten ("Nazis") zu heroisieren. Wir sehen: Mißhandlung, Folter und Mord an Unbewaffneten, an sich Ergebenden, an Kriegsgefangenen. Wir sehen hundertfache brutalste Verstöße gegen die einfachsten Grundregeln des Kriegsvölkerrechts, wie es auch damals schon galt (und wie es auch in der juristischen Aufarbeitung von Kriegsverbrechen jener Zeit später angewandt wurde).
Im Trailer heißt das Tun "killing Nazis".
Es ist auf dem gleichen intellektuellen Niveau wie andere Blut- und Bodenfilme, die als Thema "killing Muslims", "killing Communists" oder "killing Dinosaurs" haben.
Es geht immer darum, daß es faktisch Unter- oder Nicht-Menschen (im Film: "verdorbene Eier") sind, die da abgeschlachtet werden.
Daß im deutschen Kino ein solcher Film (der in den USA übrigens erst ab 17 besucht werden darf), ein Erfolg werden könnte, ist nicht ausgeschlossen - würde aber einiges über das Selbstverständnis dieses Landes aussagen.

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