Dienstag, 13. Februar 2007

Gewalt ... und "Gewalt"

Erschütternd die Berichte über die brutale Gewalt am Rande eines Fußballspiels in Leipzig am Wochenende. Die "Frankfurter Rundschau" berichtet:

Am Montag danach ist das Entsetzen über die Gewaltorgien mindestens so groß wie die Ratlosigkeit. "Das hat eine neue Dimension", stellt das Dresdner Innenministerium fest. Was an Details über die Schlacht bekannt wurde, stellte alles in den Schatten, was bislang um Deutschlands Fußballplätze herum passierte: Nach dem Spiel, als die Fans von Aue längst im Bus Richtung Erzgebirge saßen, stürmten 800 junge Männer aus dem Leipziger Fan-Block auf die übrig gebliebenen etwa 300 Polizisten zu. Sie beschossen sie mit Feuerwerkskörpern, warfen mit Steinen, wobei sie auf die Köpfe zielten. Andreas de Parade von der Leipziger Polizei: "So etwas haben wir noch nie gehabt." Um 16.18 Uhr, als die Auer Fans weg waren, hätten 80 Leipziger sofort die Polizisten angegriffen. Sie hätten lauthals von fünf hinunter bis null gezählt und wären dann unter Gebrüll auf die Polizisten losgegangen. Binnen weniger Minuten hätten sich Hunderte den Schlägern angeschlossen. Nach Ansicht der Polizei war es ein "geführter und koordinierter" Angriff. Die Schläger rissen Pflastersteine aus dem Boden, warfen mit Mauerresten oder Steinen vom benachbarten Bahngleis.
Die Polizisten wehrten sich mit Schlagstöcken und Pfefferspray. Außerdem half eine Reiterstaffel. Es müssen sich unglaubliche Szenen zugetragen haben: Die Steinewerfer sollen auf die Köpfe der Beamten gezielt haben. Andere hätten versucht, Polizisten anzuzünden, oder seien auf Polizeihunde losgegangen. Mit Steinen, aber auch mit bloßen Händen. "Das kann man sich wirklich nicht vorstellen", sagt Polizist de Parade. Dass am Ende "nur" 36 Polizisten und sechs Zuschauer verletzt wurden, sei ein Wunder - und der gepanzerten Bekleidung zu verdanken.

Hm - solche Szenen kennen wir doch irgendwo her?
Vielleicht aus dem links-grünen Biotop Berlin-Kreuzberg, jährlich zum "autonomen" Pflatsersteinhagel am 1. und 8. Mai? Dort fährt der rot-rote Senat seit Jahren die Polizeipräsenz zurück - und feierte etwa die Mai-Krawalle als Erfolg der "Deeskalation". Das bedeutete 2005 konkret: 53 Polizisten wurden verletzt, zahlreiche Autos beschädigt, ein BVG-Wartehäuschen und ein Pkw in der Charitéstraße in Brand gesetzt. Es kam es zu 128 Festnahmen und 56 Haftbefehlen. 52 verletzte Polizisten in Berlin? Kein so richtig großes Thema, wie gern schaut die politische Klasse bei "linker" Gewalt angestrengt weg...

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