Dienstag, 10. April 2007

Bitte nur kein "Gut-Böse-Schema"

"Was die RAF tat, hatte weder mit der 'Roten Armee' noch mit dem emanzipatorischen Wort 'links' etwas zu tun."
(Friedrich Schorlemmer, Tagesspiegel, 10.4.2007)

Ja, ja, so war das ganz sicher. Die Linke bastelt sich ihre Ideologiegeschichte flinks neu zurecht, wei eh und jeh. Vergessen wir also nicht, daß es eben jener evangelische Pfarrer Schorlemmer war, der 1997 die "Erfurter Erklärung" unterzeichnete, in der das Volksfrontbündnis Rot-Tiefrot-Grün rhetorisch ermöglicht wurde:

"Gebraucht wird eine Opposition, die den Wechsel mit allen Kräften will. Sie kann nur aus den bisher getrennten Oppositionskräften entstehen. Kein Nichtberührungsgebot darf sie schrecken, zumal die amtierende Macht sich in eigener Sache keineswegs darum schert: Der Kanzler versichert Reformsozialisten in Osteuropa seiner Freundschaft. Im Inneren der Republik sind Reformsozialisten für ihn der böse Feind, obwohl seine Regierung 1990 und 1994 mit Kadern der vier früheren SED-Schwesterparteien die Mehrheit errang. Allzu schnell hat sich die veröffentlichte Meinung darüber hinwegtäuschen lassen. Wir brauchen eine Regierung, die ohne inneres Feindbild regiert. Das Gut-Böse-Schema aus der Zeit der Systemkonfrontation kann das Vollenden der Einheit nicht leisten."

Und so wurde die Einheit "vollendet", in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.

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