Samstag, 18. Oktober 2008

Russland will 60 religiöse Organisationen verbieten

Russland plant die Zwangsauflösung von knapp 60 religiösen Organisationen. Wie die russische Zeitung "Gaseta" gestern berichtete, will das Justizministerium insgesamt 56 religiöse Organisationen verbieten, da sie entgegen einem umstrittenen Gesetz keinen Jahresbericht über ihre Tätigkeiten vorgelegt haben. Unter ihnen befinde sich keine Organisation der in Russland vorherrschenden orthodoxen Kirche, bemerkte die Zeitung weiter. Auf einer Liste, die das Justizministerium im Internet veröffentlichte, sind mehrere protestantische und muslimische Organisationen zu finden. Die russischen Behörden haben demnach auch die Geschäftsstelle der katholischen Hilfsorganisation Caritas in Nowosibirsk im Visier. Die Website macht keine Angaben über die Vorwürfe.
Die staatsnahe russisch-orthodoxe Kirche wirft anderen christlichen Kirchen und Gemeinschaften die Abwerbung von Gläubigen in Russland vor. Sie kritisiert etwa die Errichtung von parallelen diözesanen Strukturen der katholischen Kirche in Russland und wirft dem Vatikan vor, damit in traditionell orthodoxes Gebiet eindringen zu wollen.

Keine Kommentare: