Mittwoch, 1. April 2009

Medien und linke Gewalt

Um die unsererseits erwartete Desinformationswelle der Medien zu illustrieren, dokumentieren wir ab heute an dieser Stelle die schönsten den linken Straßenterror rund um G20 und Nato-Gipfel verharmlosenden bzw. die Verhältnisse auf den Kopf stellenden Zitate:

So wurde schnell klar gemacht, von wem die Ausschreitungen eigentlich wohl ausgingen:

"Schon zwei Tage vor Auftakt des NATO-Gipfels ist es in Straßburg zu Ausschreitungen zwischen Aktivisten und der Polizei gekommen."
(AP, 1.4., 16.03h)

Ursache und Wirkung wurden auf klassische Weise zuverlässig "verwechselt":

"G-20-Gipfel provoziert gewalttätige Proteste"
("Spiegel online", 1.4., 23.45h)

Und dann schien sich bei manchen geradezu Enttäuschung angesichts des Verlaufs breitzumachen:

"Sie wollten die City lahmlegen, Delegationen blockieren, die Massen für den Protest gewinnen - doch nichts davon passierte: Der G-20-Gipfel wurde zu einer Niederlage für Globalisierungsgegner und Demonstranten."
("Spiegel online", 2.4., 21.20h)

Dafür wurden belanglose Details aufgeblasen und mit verharmlosender Schlußpointe versehen:

"Der Protest richtete sich gegen das Einfuhrverbot für eine mobile Küche, die für das „Protest-Camp“ im Süden Straßburgs gedacht ist. Die französische Grenzpolizei verweigerte dem Bus, der die Küche transportiert, seit Dienstag die Einreise. Zur Begründung hieß es, die Fahrerin des Busses sei in einer Datei als Mitglied des als militant geltenden „Schwarzen Blocks“ aufgelistet. "
("Welt online", 2.4.2009)

Hm - was müsste der "Schwarze Block" denn tun oder lassen, damit er mal nicht als militant "gilt"? Oder einfach mal als "gewalttätig"?
Kräftige Vernebelung allerorten...

Unter der wirklich originellen verharmlosenden Spitzenüberschrift

"Mit Tränengas und Schockgranaten gegen die Clowns"
("Spiegel online", 3.4.2009)

desinformiert "Spiegel online" in zuverlässiger Form die brutalen Übergriffe schwarz vermummter Linker Totschläger. Wie umschreibt sie doch den Ausfall einer 500köpfigen linksextremen Autonomenhorde:

"Dann wollte eine Gruppe in die Stadt - die Polizei verstellte ihnen den Weg. Der Beginn einer Eskalation, die erst abklang, als sich die Beamten zurückzogen."

Ja, schon wirklich schlimm, diese Polizei....

Wir laden mal zu einem kleinen Gedankenexperiment ein:

In einer ostdeutschen Stadt greifen sechs, sieben vermummte Neonazis einen Militärpolizeiwagen an und schleudern einen ca. zwei Meter langen, angespitzten Pfahl durch die vordere Windschutzscheibe direkt auf den Fahrer. Nur dank speziellem Sicherheitsglas bleibt der Pfahl so stecken, daß der Fahrer noch knapp den Rückwärtsgang einlegen und fliehen kann. Sein Beifahrer hat bereits die Pistole zur Selbstverteidigung gezogen.

Gibt's nicht?
Doch, in Straßburg gab's das gestern, live und in Farbe.
Allerdings waren es Autonome, die das vor laufender Kamera machten - und das Videomaterial ist inzwischen von fast allen sevrern verschwunden, nur bei "Soiegel online" ist noch eine stark geschnittene (und unkommentierte) sekundenkurze Fassung zu sehen.

Warum schreibt keiner:

"Linksautonome wollen Militärpolizisten pfählen"?

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