Freitag, 23. Februar 2007

Die Wahrheit um Kurnaz, scheibchenweise

Der zentrale Job der spin doctors von AA, BMI und Kanzleramt besteht seit Wochen darin, Murat Kurnaz wenigstens im Nachhinein zu einem gefährlichen Terroristen zu machen. Der böse Dreh schaffte es gar in die FAZ vom 26. Januar:

Als er (i.e. Kurnaz) im Dezember 2001 nicht weit von der afghanischen Grenze in Pakistan festgenommen wurde, war sein Rückflugticket (ein Flug für den 4. November) längst verfallen. Auch von Kampfanzug, Nachtsichtgerät und kämpferischen Abschiedsgrüßen ist in geheimen Unterlagen die Rede, die nunmehr als eine Art Gegenversion zur Erzählung vom braven Murat K. ihren Weg in die Öffentlichkeit finden.

Und Otto Schily drehte in der "Zeit" böse nach:

Wer sich kurz nach den Anschlägen vom 11. September 2001 einen Kampfanzug, ein Fernglas und Schnürstiefel kauft und, ohne sich von seiner Familie zu verabschieden, nach Pakistan reist, will dort ja wohl nicht mit dem Fernrohr Allah suchen.

Und nun, nach der Vernehmung des für diese "Informationen" zuständigen Bremer obersten Verfassungsschützers, ist klar: Kurnaz hatte keinen Kampfanzug, kein Nachtsichtgerät.
Aber das ist jetzt egal - der Mann ist längst in die Terror-Ecke (ab-)geschoben.
Hätte er sich nur mal früher rasiert, dann hätte Deutschland heute einen anderen Außenminister....

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