Dienstag, 31. März 2009

Darwins Wahrheiten

Nein, was war sich das aufgeklärte Mainstream-Medien-Deutschland wieder einig, als es um die Kanonisierung Charles Darwins ging: Da lobte man den "genialen Naturforscher" (Süddeutsche Zeitung, 13.2.2009) und dessen "poetische und lesefreundliche Schreibweise" (Frankfurter Rundschau, 12.2.2009).
Und so lesen wir vergnügt:

"Der Hauptunterschied in den intellektuellen Kräften der beiden Geschlechter zeigt sich darin, dass der Mann zu einer höheren Auszeichnung in allem gelangt, was immer er anfängt, als es die Frau vermag - ob es nun tiefe Gedanken, Vernunft oder Einbildungskraft erfordert oder bloß den Gebrauch von Sinnen und Händen." Daraus sei zu schließen: "Die durchschnittliche geistige Fähigkeit im Manne muss über derjenigen der Frau liegen."

(Charles Darwin, "Abstammung des Menschen")
Und denken, wie er an anderer Stelle mal sagte:

"Theories will go, facts will stand."

Womit nebenbei klar wäre, dass Darwin heutzutage - Stichwort: Diskriminierung - keine drei Wochen an einem Biologielehrstuhl einer deutschen Universität lehren dürfte ;-)
Oder sollten seine Theorien etwa... ?

Montag, 30. März 2009

Warum es die nächsten Tage mal wieder keine linke Gewalt geben wird

Nun ist wieder zu beobachten, wie durch gezielte Wortwahl die tausendfache Tatsache politischer linksextremer Gewalt aus dem Tagesberichterstattung ausgeblendet wird. Dies ist aus der Sicht des herrschenden linken Meinungsführermilieus notwendig, um eine offene Debatte über totalitäre bzw. extremistische Feinde der Demokratie zu verhindern und diese durch einen einseitigen, ausufernden "Kampf gegen Rechts" zu ersetzen.
Trefflich wird dies die nächsten Tage, etwa am rande des NATO-Gipfels, in den Mainstream-Medien zu beobachten sein. Im öffentlichen Raum werden dutzendfache, wahrscheinlich hundertfache politisch motivierte Straftaten von Linksextremisten zu sehen sein: Sachbeschädigungen, Körperverletzungen, versuchter Totschlag, Gefangenenbefreiung, Landfriedensbrüche, das ganze übliche Programm eben.
Ab einer gewissen Schwelle werden diese Straftaten es wohl auch in die Nachrichten schaffen - aber wir werden - wie einst im Umfeld Heiligendamm - nichts von den politischen Motiven der Täter hören, lesen oder sehen. Am "konkretesten" wird uns für hunderte brutalster Gewalttäter noch die verschämt-harmlose Bezeichnung "Schwarzer Block" gegönnt werden.
Mehr - also die präzise Bezeichnung als "Linksextremisten", "linke Gewalttäter" o.ä. - werden wir partout nicht entdecken können.
Wie das Neusprech und Neudenk, zu dem ja immer auch die Äquidistanz zur rechtsstaatlichen Polizeigewalt gehört, funktionieren wird, macht mal wieder beispielhaft das unter kurzdenkenden Journalisten meinungsführende Praktikantenportal "Spiegel online" vor.
Viel Spaß noch!
Und sind wir mal froh, dass die NATO nicht in Mügeln tagt...

Mittwoch, 25. März 2009

Je katholischer ein Land in Afrika, desto weniger AIDS

Die offizielle Ablehnung von Kondomen durch die katholische Kirche vergrößert das Aidsrisiko in Afrika statistisch gesehen nicht. Im Gegenteil: Aus einer Übersicht der katholischen Zeitschrift „Komma“ (Aachen) geht hervor, dass in Ländern mit hohem katholischen Bevölkerungsanteil die Ansteckungsrate mit dem Virus der Immunschwächekrankheit am geringsten ist.
Aus den Angaben von 2006 geht hervor, dass im Land mit der höchsten Aids-Rate, Swaziland (43 Prozent Infizierte), fünf Prozent der Einwohner katholisch sind. In Uganda hingegen, wo 36 Prozent der Bevölkerung der katholischen Kirche angehört, beträgt die Infektionsrate vier Prozent. Ruanda habe 47 Prozent Katholiken und fünf Prozent Aids-Infizierte.

Montag, 23. März 2009

Telekom-eigener Blog hetzt gegen Papst

Ermattet vom Ausspionieren ihrer Mitarbeiter und Journalisten hat sich die Deutsche telekom offenbar einem neuen Geschäftsfeld zugewandt: Dem politischen Bloggen.
Auf dem Telekom-eigenen "Aufregerblog" greift sie dieser Tage das Thema Papst/Afrika auf - und zwar so:

"Respekt vor so viel moralischer und fachlicher Kompetenz. Papst Benedikt XVI unterstützt tausende Glaubensbrüder und - schwestern Schwarzafrikas, für die AIDS ein gesellschaftliches Tabuthema ist und die Virenschleuder der Polygamie durchaus als selbstverständlich gilt."

Um dann hinzuzufügen:

"Denn ein magisches Gegenmittel liefert er gleich dazu: ”Die Lösung liegt vielmehr in einem spirituellen und menschlichen Erwachen” und der “Freundschaft für die Leidenden” - und macht damit die jahrelangen Bemühungen sämtlicher Hilfsorganistionen der Welt zunichte, die (noch immer) tödliche Krankheit einzudämmen.

Da gibt es nur zweierlei zu sagen: Gib AIDS keine Chance. Und schenket dem Papst ein Aufklärungsbuch."

Ist es Aufgabe eines teilstaatlichen Telekomkonzerns, gegen ein Kirchenoberhaupt zu agitieren?


Sonntag, 22. März 2009

SPD: "DDR kein totaler Unrechtsstaat"

Die Geschichtsklitterer marschieren weiter: zum 20. Jahrestag des Mauerfalls wollen sie die DDR endlich als "war doch alles nicht so schlimm" abbuchen. Der Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering (SPD) sagt etwa, zwar sei die DDR kein Rechtsstaat gewesen. "Ich verwahre mich aber dagegen, die DDR als totalen Unrechtsstaat zu verdammen, in dem es nicht das kleinste bisschen Gutes gab", sagte Sellering der FAS. Allerdings habe es keine Kontrolle durch unabhängige Gerichte gegeben. "Insofern hat zur DDR immer auch ein Schuss Willkür und Abhängigkeit gehört", sagte der Ministerpräsident. Er habe Bedenken gegen Diskussionen, die sich nur auf die DDR beschränkten. "Es ist ja nicht so, dass ein idealer Staat auf einen verdammenswerten Unrechtsstaat stieß. Die alte Bundesrepublik hatte auch Schwächen, die DDR auch Stärken."
Zu den Stärken der DDR zählt Sellering die Betreuung in den Kindertagesstätten. Auch heutige Reformen in der Schule und in der Gesundheitsversorgung habe es schon in der DDR gegeben. "Das eine war nicht völlig schwarz, das andere ist nicht völlig weiß", sagte Sellering zum Vergleich von DDR und Bundesrepublik. Sellering, der seit fünf Monaten eine große Koalition in Schwerin anführt, verteidigte auch frühere rot-rote Koalitionen im Nordosten. Dadurch sei "deutlich mehr Normalität im Zusammenleben entstanden".

Mittwoch, 18. März 2009

Papst und Kondome - Versuch einer medialen Hinrichtung

Nein, es ist egal, was der Papst sagt - jetzt scheint er fällig zu sein, die zweite Angriffswelle rollt gegen ihn, gegen seine Integrität. Eine medienweit orchestrierte Empörung baut sich auf über das, was Benedikt XVI. auf seiner Reise nach Afrika angeblich gesagt haben soll:

Papst Benedikt hatte zu Beginn seiner Afrika-Reise am Dienstag betont, die Aids-Epidemie auf dem Kontinent könne nicht mit der Verteilung von Kondomen gelöst werden. Dies vertiefe die Probleme nur, sagte der Papst während des Fluges von Rom nach Kamerun.
(so meldete es etwa die Nachrichtenagentur epd)

Auffallend ist, dass ALLE Agenturen nur in indirekter Rede über die angeblichen Papstäußerungen berichten. Außer natürlich die Kirchenhasser von "Spiegel online", die die wörtlich gelogene Schlagzeile mit angeblichem wörtlichen Papstzitat produzierten:

"Die Benutzung von Kondomen verschlimmert das Aids-Problem"

Vielleicht ist ja dies der Grund: Seit heute Vormittag ist die wörtliche Mitschrift der improvisierten Pressekonferenz des Papstes in seinem Flugzeug verfügbar. Und die liest sich in der deutschen Übersetzung wie folgt:

Frage: Heiligkeit, unter den vielen Übeln, die Afrika heimsuchen, steht besonders die Verbreitung von Aids. Die Haltung der katholischen Kirche über die Art und Weise, wie das zu bekämpfen sei, wird oft als unrealistisch und wirkungslos betrachtet. Werden Sie dieses Thema während der Reise ansprechen?

Papst Benedikt XVI.: Ich möchte das Gegenteil behaupten: Ich glaube, dass die wirksamste und im Kampf gegen Aids präsenteste Organisation eben diese katholische Kirche mit ihren Bewegungen und unterschiedlichen Strukturen ist. Ich denke an die Gemeinschaft
Sant' Egidio, die im Kampf gegen Aids so viel im Sichtbaren und im Verborgenen tut, ich denke an die Kamillianer und all die Ordensschwestern, die den Kranken dienen (...)
Ich würde sagen, das Problem Aids kann man nicht bloß mit Werbeslogans überwinden. Wenn die Seele fehlt, wenn die Afrikaner sich nicht selbst helfen, kann diese Geisel nicht mit der Verteilung von
Kondomen beseitigt werden: Im Gegenteil, es besteht das Risiko, das Problem zu vergrößern. Die Lösung kann nur mit einem doppelten Engagement gefunden werden: Das erste ist eine Humanisierung der Sexualität, das heißt eine geistige und menschliche Erneuerung, die eine neue Art des Umgangs miteinander bringt. Und das zweite eine wahre Freundschaft auch und vor allem mit den Leidenden, die Bereitschaft, bei ihnen zu sein, auch mit Opfern und persönlichem Verzicht.
Dies sind die Faktoren, die helfen und die auch zu sichtbaren Fortschritten führen. Deshalb möchte ich sagen, ist es diese unsere doppelte Anstrengung, den
Menschen innerlich zu erneuern, ihm geistige und menschliche Kraft für ein Verhalten zu geben, das dem eigenen Körper und dem des anderen gerecht wird, und diese Fähigkeit, mit den Leidenden zu leiden, da zu bleiben in den Prüfungen des Lebens. Mir scheint, dass dies die rechte Antwort ist und dass die Kirche dies tut und damit einen sehr großen und wichtigen Beitrag leistet. Danken wir all jenen, die das tun.

Und so wird klar: In einem Klima des inzwischen komplett recherchefreien "Journalismus'" wurden die Worte des Papstes auf geradezu diabolische Weise verkürzt und verdreht. Es ist der Versuch einer medialen Hinrichtung.

Dienstag, 17. März 2009

96% aller deutschen Rechtsextremen besuchen derzeit die 9. Klasse

Ein ganz großer Lacher dürfte in den nächsten Tagen die heute vorgestellte aktuelle Studie des Vereins "Kriminologisches Forschungsinstituts Niedersachsen" und des Bundesministeriums des Innern werden. Darin (und in der offiziellen Pressemitteilung des BMI) wird auf der Basis einer "Befragung" von rund 45.000 Neuntklässlern allen Ernstes behauptet:

Von den befragten Jungen und Mädchen gaben zudem 4,9 Prozent bzw. 2,6 Prozent an, Mitglieder einer rechtsextremen Gruppe oder Kameradschaft zu sein.

Dies wird in keiner Weise angezweifelt, realtiviert, in Frage gestellt - sondern eins zu eins an die Öffentlichkeit gegeben.
Zudem wird, als ob diese Behauptung nicht schon seltsam genug wäre, daraus in den deutschen Nachrichtenagenturen natürlich umgehend:

Männliche Jugendliche sind laut einer neuen Studie zu 4,9 Prozent Mitglied in rechtsextremen Gruppen oder Kameradschaften. (epd)

Rund 4,9 Prozent der 15-jährigen Jungen sind Mitglied einer rechtsextremen Gruppe oder Kameradschaft, zeigt eine Studie, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. (AP)

Rechtsextreme Gruppen sind einer Studie zufolge viel erfolgreicher bei der Anwerbung von Jugendlichen als die etablierten Parteien. (reuters)

Nun, rechnen wir doch mal nach:
Laut Statistischem Bundesamt gab es im Jahr 2006 rund rund 820.000 Jungen und Mädchen in dem Alter der Befragten, jeweils etwa hälftig je Geschlecht. Nähme man die in der Studie erhobenen Selbstbezichtigungen der 15jährigen für bare Münze, liefen allein in der Altersgruppe der Neuntklässler in Deutschland rund 20.000 Jungen und 10.000 Mädchen, also insgesamt 30.000 Neuntklässler als Mitglieder "rechtsextremer Gruppen oder Kameradschaften" herum.
Da würden sich die Nazis aber freuen.
Und wundern.
Denn der von eben jenem Innenminister Schäuble, der heute diesen seltsamen Zahlensalat öffentlich präsentierte, verantwortete und einschlägige Verfassungsschutzbericht berichtet mit Blick auf die deutsche Rechtsextremistenszene, dass sie im Jahr 2007 insgesamt rund 31.000 Personen umfasse (2006: 39.900, 2007: 40.000).
Nimmt man beide offiziellen Zahlen gleichzeitig ernst, bedeutet das wohl, dass rund 96% aller Rechtextremisten in Deutschland etwa 15 Jahre alt sind und in die neunte Klasse gehen.
Wer das nicht glaubt, sollte die Zahlenhuberei aus Niedersachsen in die Tonne treten - da gehört sie ganz offensichtlich hin.

Frau Schavan, Herr Schäuble - übernehmen Sie!

Linke Antifa greift Lebensschützer an

Linksorientierte Gruppen haben einen Gebetszug für den Schutz ungeborener Kinder am 14. März in Münster massiv behindert. An der Aktion „1000 Kreuze für das Leben“, zu der die Organisation EuroProLife aufgerufen hatte, beteiligten sich rund 150 Personen. Sie machten darauf aufmerksam, dass nach Schätzungen pro Werktag rund 1.000 Kinder in Deutschland abgetrieben werden.

Wie die Polizei mitteilte, blockierten rund 100 Teilnehmer einer unangemeldeten linken Gegenkundgebung den Marsch. Einige umzingelten den Leiter des Gebetszuges, Wolfgang Hering (München). Erst nach Androhung von Zwangsmaßnahmen durch die Polizei wurde er wieder freigelassen. Die Polizei nahm 103 Gegendemonstranten vorübergehend in Gewahrsam, damit die genehmigte Demonstration der Lebensrechtler fortgesetzt werden konnte. Gegen 129 Personen sei ein Ermittlungsverfahren wegen Ordnungswidrigkeiten, Vermummung und/oder dem Verdacht der Nötigung eingeleitet worden, sagte Polizeisprecher Klaus Laackman gegenüber idea. Gewalttätige Ausschreitungen habe es nicht gegeben.
Zu der Gegenveranstaltung aufgerufen hatte das linksextreme „Antifaschistische Netzwerk“, das vom Frauenreferat des Allgemeinen Studierenden-Ausschusses in Münster (AStA) unterstützt wurde. In einem Internetaufruf hatten sie die Organisatoren des Gebetsmarsches als „christliche FundamentalistInnen“ bezeichnet, denen es um eine „frauenverachtende und rechtskonservative Ideologie“ gehe. Zudem warfen sie den Unterstützern des Marsches indirekt eine Verharmlosung des Holocaust vor.

EuroProLife-Leiter Hering widersprach bereits im Vorfeld den Vorwürfen: „Es liegt uns völlig fern, gegen irgendwen oder irgendetwas zu Felde zu ziehen, jemanden zu diskriminieren oder verachtend mit den Fingern auf Frauen zu zeigen.“ Das Anliegen sei, auf die Nöte vieler Schwangerer aufmerksam zu machen und für die Väter, Ärzte und Politiker zu beten, „damit in ihnen die Liebe zu den wehrlosen Kindern in Mutterleib entzündet werde“.

Das Christoferuswerk e.V. in Münster (Westfalen), eine 1971 von Günter Stiff gegründete Aktionsgemeinschaft katholischer und evangelischer Christen, erstattete Strafanzeige gegen die „Antifaschistische Aktion“ in Münster. Es bat, Ermittlungen gegen jene Randalierer aufzunehmen, die den 14-Uhr-Gottesdienst in der Ägidii-Kirche lautstark gestört und mit Kondomen um sich geworfen hatten. Danach verhinderten die Aktivisten stundenlang die Prozession der Lebensschützer zum Dom. Das Christoferuswerk äußerte sich besorgt gegenüber der Staatsanwaltschaft und erklärte: „Für Christen in Münster muss es doch möglich sein, an Gottesdiensten und Prozessionen ungestört und unbehelligt teilnehmen zu können.“
(Quelle: kath.net)
Linksetremisten feiern hingegen die Aktionen im Netz.

Der religiöse Wahn auf Beinen traf sich um 14.00 Uhr in der Münsteraner Aegidii-Kirche zum besinnlichen Auftaktgottesdienst und zur Durchführung eines "schmerzhaften Rosenkranzes". Doch mit der Besinnlichkeit war es spätestens um 14.30 Uhr vorbei, als partywütige Personen die bis dato reichlich zugeknöpfte Veranstaltung mit Konfetti, Kondomen und Aufklärungsflyern auflockerten. Doch auch der lustigste Gottesdienst hat irgendwann ein Ende.

In Berlin waren im Oktober bei ähnlicher Aktion auf linksextremen Plakaten der Antifa- und Feministinnen-Szene Sätze zu lesen wie "Abtreiben gegen Deutschland" oder "Föten zu Pflugscharen".

Sonntag, 15. März 2009

Merkel sieht ihren größten Fehler nicht ein

Nein, der Schaden, den die CDU-Bundesvorsitzende und Kanzlerin Angela Merkel mit ihrer ebenso unnötigen wie anmaßenden Papst-Zurechtweisung angerichtet hat, ist nicht mehr abzusehen.
Heute schaut die FAS sorgfältig in die Wunde. Und bringt sogleich nochmals das komplette Merkel-Zitat - was nicht unwichtig ist, da Merkels spin-Zwerge schon eifrig versuchen, die skandalösen Äußerungen umzudeuten. Merkel sagte in einer Pressekonferenz mit dem kasachischen Diktator Nasarbajew wörtlich:

„Das ist nach meiner Auffassung nicht nur eine Angelegenheit der christlichen, der katholischen und jüdischen Gemeinden in Deutschland, sondern es geht hier darum, dass von Seiten des Papstes und des Vatikans sehr eindeutig klargestellt wird, dass es keine Leugnung geben kann und dass es natürlich einen positiven Umgang mit dem Judentum insgesamt geben muss. Diese Klarstellungen sind aus meiner Sicht noch nicht ausreichend erfolgt.“

Merkel hat einen Riesenfehler gemacht - aber sie sieht ihn nicht ein, ja, meint sogar, sie habe Benedikt XVI. zur öffentlichen Korrektur gezwungen. Im Deutschlandfunk sagte sie heute allen Ernstes:

"Ich glaube, dass ich als deutsche Regierungschefin im Bezug auf die Schoah deutlich machen musste, unbeschadet der eindeutigen Haltung des Papstes selber, dass Leugnung des Holocaust keinen Raum haben darf in der Öffentlichkeit. Ich bin sehr froh gewesen über die Erklärung dann des Vatikan am 4. Februar. Die war wichtig, und ich glaube, durch den sehr persönlichen Brief, den der Papst jetzt noch einmal geschrieben hat, den ich für sehr mutig halte, ist ja auch noch einmal ein wichtiger Beitrag geleistet worden."

Die FAS referiert hingegen ebenso locker wie präzise die Zahlen aus der Unionsanhängerschaft, die sie dringend braucht, um im Herbst die Wahl zu gewinnen:

Im Jahr nach dem Beginn der Kanzlerschaft Angela Merkels machte die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung eine Mitgliederbefragung. Den Satz „Religion ist für mich der tragende Grund meines Lebens“ machten sich in den alten Ländern 70 Prozent der CDU-Mitglieder zu eigen, in den neuen Ländern immerhin 64 Prozent. Das liegt erstens weit über dem gesellschaftlichen Durchschnitt und bedeutet gegenüber der entsprechenden Befragung aus dem Jahr 1993 in West wie Ost eine Steigerung von etwa zehn Prozent. Die Hälfte aller Befragten in den alten Ländern reklamierte für sich eine „starke Kirchenbindung“, in den neuen Ländern waren es 46 Prozent. Auch dieses bedeutete gegenüber der Befragung von 1993 eine satte Steigerung von plus zwölf Prozent (West) und neun Prozent (Ost). Immerhin 28 von hundert Befragten CDU-Mitgliedern in Westdeutschland teilten 2006 mit, sie gingen häufig in die Kirche, in Ostdeutschland waren es 21 Prozent. Einen „gelegentlichen Kirchgang“ vermeldeten 48 Prozent (West) und 52 Prozent (Ost). Gerade angesichts der Sorgen vieler CDU-Mitglieder, ihre traditionellen Werte könnten verlorengehen, sind diese Zahlen von einiger Aussagekraft.

Höchste Regierungskreise sind extrem nervös: Nach unseren Informationen suchen ihre Kommunikationsberater dringend nach einem "Signal", das sie setzen könnte, um die Scharte auszuwetzen. Und ein hochrangiger Unionsmann war schon vor vier Wochen fest überzeugt: das kostet uns mindestens zwei Prozent an Stimmen.
Merkels jüngste blutleere Definition des "C" in der Union dürfte die Austrittswelle kaum bremsen:

"Das 'C' in der CDU ist mir wichtig als evangelischer Christin, und das ist wichtig für die katholischen Christen, und es deutet darauf hin, aus welcher Quelle wir unser Bild vom Menschen speisen. Und aus diesem Bild vom Menschen, aus der Unteilbarkeit der Würde des Menschen, entfaltet sich auch die gesamte politische Stellungnahme, die wir in unseren Grundsatzprogrammen entwickeln. Die CDU war immer - genauso wie die CSU - eine Lehre aus der Trennung auch der Konfessionen, wie man sie im Parteienspektrum gehabt hat in früheren Zeiten. Sie war ganz bewusst gewählt, und so möchte ich es als Vorsitzende auch weiter halten."

Sie lernt es nicht, weil sie und ihr Umfeld nicht wissen, worum es geht.

Mittwoch, 4. März 2009

Steinbach: Erneut kappt die CDU einen Wurzelstrang

Sprachlos lesen wir die heutige Pressemitteilung der CDU zur Personalie Steinbach. Wir erinnern uns: Frau Steinbach - Vertriebenensprecherin, Bundestagsabgeordnete, CDU-Vorstandsmitglied - ist jene, die seit Tagen von polnischen Nationalisten und deutschen Sozialdemokraten öffentlich aufs Übelste herabgewürdigt wird. Abgesehen von einigen wenigen rühmlichen Ausnahmen (Lammert, Bosbach, Koschyk) hat die Parteispitze der CDU, einschließlich Kanzlerin und Generalsekretär, dazu bis heute eisern geschwiegen.
Um dann heute, nach dem Rückzug Steinbachs, unter anderem allen Ernstes zu erklären:

Erika Steinbach beweist damit eindrucksvoll, von welchem Ziel ihr Leben und ihr Wirken in weiten Teilen geprägt wird: Der friedlichen Aussöhnung und der Gestaltung einer gemeinsamen, freundschaftlichen Zukunft zwischen Deutschland und Polen. Dabei spielt die Stiftung "Flucht, Vertreibung, Versöhnung" eine zentrale Rolle.

Erika Steinbachs Verhalten zeugt von einem hohen Maß an persönlicher Größe. Diejenigen, die sie zuletzt in teils völlig inakzeptabler und ungerechtfertigter Art und Weise angegriffen haben, sollten sich daran ein Beispiel nehmen.

Eine unglaubliche Heuchelei. Wäre doch eine tolle Idee gewesen, genau diese Worte einfach mal, sagen wir, vier Tage früher zu äußern - oder?

Dieser Schlag lehrt die verdrucksten CDU-Funktionäre gleich dreifach:

1. Kein politisches Thema ist es wert, im Streit mit der SPD ausgefochten zu werden.
2. Auch Bundestagsmandat und CDU-Vorstandsposten schützen nicht davor, der veröffentlichten Meinung überlassen zu werden.
3. Merkel allein bestimmt, was CDU ist. Wer's nicht glauben will, sehe sich 1. und 2. an - dann wird er es schnell "verstehen".

Aber: Diese unerträgliche Volte wird die neuerliche Austreibung eines wesentlichen konservativen Stranges dieser "Volkspartei" wohl kaum kaschieren können.

Katholizismus - für Merkel ein Schimpfwort?

Es gilt eine nicht unwesentliche Seitenlinie der aktuellen Debatte um die Zukunft des ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender zu notieren.
Der "Spiegel" meldete am Wochenende, Bundeskanzlerin und CDU-Vorsitzende Angela Merkel habe sich gegen Brender gestellt. Er zitiert eine anonyme hochrangige CDU-Quelle, einen "der Parteispitze Vertrauten", der Merkels Haltung erläutert. Demnach habe Brender es "aus ihrer Sicht mit seinem öffentlich-rechtlichen 'Katholizismus' übertrieben".
Das ist eine ganz ungewöhnliche Formulierung. Sie ist so einzigartig, daß sie eigentlich kaum anderen Personen zugeschrieben werden kann (zumal sie bis heute nicht dementiert wird). Was also will das den "Spiegel" fütternde engste Merkel-Unmfeld uns im Auftrag der Vorsitzenden der "Christlich Demokratischen Union" mitteilen?
Ganz offenbar ist in diesem Zusammenhang mit "Katholizismus" so etwas wie Verbohrtheit, Überkonsequenz, Versteifung, Unnachgiebigkeit, Ideologie gemeint.

Nur - warum sagt Merkel das dann nicht so? Warum nenntn sie dies "Katholizismus"?

Oder ist ihr da nur eine Formulierung entrutscht, die tiefer blicken lässt - und im Nachhinein auch ihre demütigenden Ausfälle gegen Papst Benedikt XVI. erklärt? Kann es sein, dass katholischer Glauben und katholische Kirche dieser evangelischen Pfarrerstochter richtig auf den Wecker gehen, weil sie in Fragen der Familie, des Lebensschutzes, der Wirtschaftsethik immer irgendwie im Wege stehen?
Werden wir irgendwann einmal diese Tage als den Zeitpunkt identifizieren, an dem der von tausenden christlichen CDU-Mitgliedern seit Jahren längst erspürte Bruch ihrer Partei mit dem "C" endlich offenbar wurde?

Montag, 2. März 2009

Verliehener Preis doch nicht verliehen?

Was ganz Feines fällt uns in der Kategorie "unterdrückte Nachrichten gegen Links" auf. ddp meldet:

Im sogenannten Hakenkreuzfall von Mittweida hat Rebecca K. den ihr verliehenen Preis für Zivilcourage zurückgegeben. Ihr Anwalt Axel Schweppe sagte der Chemnitzer «Freien Presse» , seine Mandantin mache keine Rechte mehr an dem Preis geltend.
Die junge Frau war Anfang 2008 vom bundesweiten Bündnis für Demokratie und Toleranz für ihr Eintreten gegen Rechtsextremismus ausgezeichnet worden.

Die damals 17-jährige Rebecca war nach eigener Darstellung im November 2007 einem Aussiedlermädchen zu Hilfe geeilt, das von Neonazis angegriffen worden sein soll. Dabei hätten ihr die Männer ein Hakenkreuz in die Hüfte geritzt. Zeugen für die Tat gab es allerdings nicht, das Amtsgericht Hainichen verurteilte Rebecca K. später wegen Vortäuschens einer Straftat zur Leistung von 40 gemeinnützigen Arbeitsstunden. Auf Rechtsmittel gegen den
Schuldspruch verzichtete sie.

Ein perfekt sortiertes Kartell linker Gutmenschen und tumber Journalisten sorgte dafür, dass diese doch ziemlich sensationalle Nachricht vier Monate unterdrückt blieb:

Laut Zeitung wurde der Preis bereits im November 2008 zurückgegeben, dies jedoch nicht öffentlich gemacht.

Hm - offenbar erfuhren selbst die Mitglieder des Beirats von der Rückgabe erst jetzt durch die Presse. Die Agentur ddp:

Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Monika Lazar, die im Beirat des Bündnisses sitzt, sagte der Zeitung, sie habe erst in der vergangenen Woche von der Rückgabe erfahren. Sie empfinde dies als eine «Düpierung».

Und wie sich das für das Wahrheitsministerium gehört, ist der ganze Vorfall - also die Preisverleihung am 1.2.2008 und alle damit zusammenhängenden Dokumente - von der homepage des toleranten Bündnisses verschwunden.
Schwupps.
Einfach mal so.

Sonntag, 1. März 2009

Wo Steuer- und Gebührenknete zusammenfliesst....

Mooooment mal.
In der Wochenendhektik flink verschwunden ist leider diese "Spiegel"-Meldung:

"Zur Feier seines 60. Geburtstags am 5. Februar 2009 luden die rheinland-pfälzische Staatskanzlei und das ZDF gemeinsam ein und teilten sich nach SPIEGEL-Informationen auch die Kosten. Moderiert wurde der Abend mit 700 Gästen von "heute"-Sprecherin Petra Gerster. Als Überraschung, so verzeichnet es getreulich die Internet-Seite der Landesregierung, "präsentierte sie den Hund Balu - den 'Ferienhund' der Familie Beck aus deren Stammhotel in Cochem an der Mosel". Beck ist auch Verwaltungsratschef des Mainzer Senders. "Es ist klug, wenn man gemeinsam einlädt und so spart", sagt Becks Staatskanzleichef Martin Stadelmaier."

Dazu fallen uns einige Fragen ein:

1. Ist man, wenn man Spitzenmann der zweiten Gewalt ist, und als solcher Spitzenmann der sogenannten "vierten Gewalt", dann quasi doppelt legitimiert, entsandt - und zu finanzieren?

2. Warum darf Kurt Beck seinen 60. Geburtstag nicht wenigstens teilweise selbst bezahlen?

3. Warum muss dies statt dessen der Steuerzahler gemeinsam mit dem Gebührenzahler tun - und somit gleich zweimal?

4. Wie "politikfern" ist das ZDF? Man schaue sich nur einmal an, wie ungeniert die SPD-nahe Frieidrich-Ebert-Stiftung (Chefin: die nette Anke "Spar-" Fuchs, SPD), zusammen mit der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz (Chef: der nette, sparsame Herr Stadelmaier) und das ZDF (Chefs: der nette sparsame Herr Schächter und der total unabhängige Herr Brender) jährlich einen komplett linkslastigen Medienkongreß veranstalten - satt finanziert aus Steuern- und Gebührengeldern. Und übrigens mit den Geldern der beiden staatsnahen Konzerne Deutsche Telekom und Deutsche Bahn - und ganz ohne kritische Fragen an diese...
Herr Brender, übernehmen sie doch mal...

Ramelow: Lorbeerblatt statt Gremiensitz

Der Linke-Politiker Bodo "DDR-war-kein.Unrechtsstaat" Ramelow, der so gerne Ministerpräsident von Thüringen wäre, muss eine kleine Kurve in seiner Karriereplanung feststellen.
Wie teilte er doch am 16. September letzten Jahres auf seiner homepage eigenhändig mit:

"Ein noch überraschender Brief erreicht mich von Rabbiner Prof. Dr. Walter Homolka.
Der Rektor des Abraham Geiger Kollegs bittet mich, in Zukunft neben vielen namhaften Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens im Stiftungsrat des Abraham Geiger Kollegs mitzuarbeiten. Die Leo Baeck Foundation als Trägerstiftung des Abraham Geiger Kollegs trägt mir die Ehre an, Mitglied im Stiftungsrat zu werden. Es ehrt mich sehr, ich freue mich ausgesprochen darüber."

Toll. Problem nur: Bis heute ist kein Bodo Ramelow im "Stiftungsrat" (i.e. Kuratorium) des renommierten Kollegs zu finden... Statt dessen überreicht ihm Rabbiner Homolka am 21. Januar ein "goldenes Lorbeerblatt als Dankeschön".
Na, da waren die Forscher vom Abraham Geiger Kolleg aber wirklich klug - und haben kurz vor dem peinlichen Knall noch einmal die Kurve gekriegt ;-)